Dadurch verringert sie Emissionen und Nährstoffverluste. Das geht aus dem heute veröffentlichten Faktencheck des Deutschen Bauernverbandes (DBV) zu Stickstoff,
Nitrat und
Gülle hervor. Zielgenaue und umweltschonende Ausbringungstechniken bei flüssigen Wirtschaftsdüngern (Gülle und
Gärreste aus Biogasanlagen) befinden sich immer weiter auf dem Vormarsch. Der effizientere Einsatz von Düngemitteln sichert nach Angaben des
DBV Erträge und schont gleichzeitig die Umwelt.
Der Faktencheck des DBV zeigt, dass die Überschüsse in den landwirtschaftlichen Stickstoffbilanzen seit 1990 rückläufig sind. In der Gesamtbilanzierung hat sich der
Überschuss im Mittelwert der Jahre 1990 bis 1993 und 2011 bis 2014 um knapp ein Viertel reduziert, in der Flächenbilanz im selben Zeitraum bereits um mehr als 30 Prozent. Dies zeigt die zunehmende Effizienz des Stickstoffeinsatzes in der Landwirtschaft. Entsprechend sei entgegen der öffentlichen Wahrnehmung an den Grundwassermessstellen für Nitrat kein genereller negativer Trend festzustellen, wie der DBV verdeutlicht.
Der Anteil an Grundwassermessstellen mit fallenden Nitratkonzentrationen (33,4 Prozent) ist sogar größer als der Anteil mit steigenden (27,7 Prozent). Insgesamt halten 82 Prozent der Messstellen den Nitratschwellenwert von 50 Milligramm Nitrat je Liter ein. Der DBV geht davon aus, dass sich mit der gerade in Kraft getretenen novellierten
Düngeverordnung diese positiven Trends verstärken und deutlich beschleunigen.
Der DBV weist mit seinem Faktencheck ebenso darauf hin, dass von 2010 bis 2015 weniger Rinder- und
Schweinegülle ausgebracht, diese genauer dosiert und schneller eingearbeitet wurde. So sank die ausgebrachte Menge von Rindergülle um 5 Prozent und die Schweinegülle um 15 Prozent, während sich die Menge an vergorener Gülle und Biogasgärresten verdoppelte. Dies stelle einen Gewinn für die Umwelt dar, da damit
Klimagase und auch Gerüche aus der Gülle gemindert werden konnten, so die Einschätzung des DBV. Bei der
Ausbringung flüssiger
Wirtschaftsdünger zeigen die Zahlen des DBV einen Trend weg von der breiten
Verteilung, dessen Anteil an der ausgebrachten Menge von fast 70 auf 55 Prozent sank (2010 bis 2015).
Dahingegen verdoppelten sich besonders umweltfreundliche und präzise Verfahren wie Güllegrubber und Gülleschlitztechniken. Die Einarbeitungszeiten flüssiger Wirtschaftsdünger verkürzten sich stark, so dass Geruchs- und Stickstoffemissionen reduziert wurden: Die Menge flüssiger Wirtschaftsdünger, deren Einarbeitung länger als eine Stunde dauerte, halbierte sich von 2010 bis 2015, während sich die unmittelbar bei der Ausbringung in den Boden eingearbeitete Menge verdoppelte.