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20.02.2013 | 05:27 | Landmaschinen 

Maschinenringe koordinieren mehr als nur Agrartechnik

Hannover - Eine bessere Auslastung landwirtschaftlicher Maschinen und die Erschließung zusätzlicher Einkommensquellen für ihre Mitglieder – diese beiden Ziele haben sich die Maschinenringe auf ihre Fahnen geschrieben.

Agrartechnik mieten
(c) proplanta
Fehlt zum Beispiel im Sommer ein Mähdrescher oder eine Strohpresse, rufen die Landwirte bei der Vermittlungsstelle an. Dort werden Angebote und Nachfragen koordiniert. Rund um Hannover sind rund 1.000 Landwirte im Maschinenring Hannover -Land organsiert, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Einige Landwirte haben sich bereits auf die Arbeit für Andere spezialisiert.

„Ein Viertel der Betriebe übernimmt 90 Prozent der Arbeiten", sagt Frank Heidemüller vom Maschinenring Hannover-Land. Neben diesem Kerngeschäft des Maschinenrings kümmert sich eine eigens gegründete GmbH um die Vermittlung von Kommunalarbeiten. Unter anderem bucht die Deutsche Bahn den Winterdienst an den Bahnhöfen über den Maschinenring und Supermarktketten lassen von Landwirten aus der Region ihre Parkplätze räumen oder ihre Grünflächen pflegen.

Auch wer eine Maschine ausprobieren möchte, hat die Möglichkeit über den Maschinenring Hannover-Land. Noch bis Mai steht dort eine sogenannte Streifensaatmaschine bereit. Das Besondere daran: Die Körner werden ohne vorherige Bodenbearbeitung nach der Ernte direkt in die Erde gelegt. Nur der Streifen, in dem die Folgefrucht wachsen soll, wird aufgelockert. Dadurch wird der Boden zwischen den Streifen geschont, es keimen dort weniger Unkräuter und das Bodenleben wird nicht gestört. „Die Zahl der Regenwürmer steigt stark an", hat Heidemüller festgestellt. Ein Mehrertrag ist die Folge.

Allerdings wird dies nicht gleich im ersten Jahr festzustellen sein, gibt er zu Bedenken. Der Boden müsse sich nach jahrelanger Auflockerung erst festigen. Optimale Ergebnisse hat Heidemüller auf Äckern gesehen, auf denen direkt nach dem Dreschen spezielle Zwischenfrüchte ausgesät wurden, die Auflaufgetreide und Unkräuter überwuchern. Mit einer Messerwalze zerkleinert sorgt diese Mulchschicht dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet und die jungen Pflanzen optimale Startbedingungen vorfinden „In trockenen Sommern bleibt das Getreide im Vergleich zu konventionell bewirtschafteten Flächen länger grün", sagt Heidemüller fasziniert.

Bei den Landwirten hätte er sich jedoch mehr Zuspruch gewünscht. Der Maschinenexperte weiß, dass nur echte Überzeugungstäter die Mehrkosten nicht scheuen, solange eine herkömmliche Drillmaschine in der Scheune steht. Immerhin beträgt die Mietgebühr für die Maschine 39 Euro je Hektar, inklusive 200 PS-Schlepper und Fahrer sind es sogar 59 Euro je Hektar. (LPD)
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