Der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Udo Folgart, erklärte vergangene Woche anlässlich eines Besuchs des DBV-Fachausschusses Milch in Brüssel, EU- und auch die nationale Politik müssten die Landwirtschaft auf ihrem Weg in Richtung Markt stabilisieren und begleiten.
„Der
Milchmarkt läuft zurzeit rund“, betonte Folgart. Europa brauche starke Milchbauern auf einem krisenfesten Milchmarkt. Er nannte drei Kernanliegen des
DBV für die Zukunft der EU-Agrarpolitik, eine Marktorientierung der europäischen Landwirtschaft, keine Stilllegung von Flächen im Zuge des Greening sowie die Entbürokratisierung der Vorschriften.
Der EU-Dachverband der Milchindustrie (EDA) sprach sich ausdrücklich gegen jede Form einer zentralen Angebotssteuerung aus. Stattdessen soll das bestehende Sicherheitsnetz mit den Interventionsankäufen als Grundlage angepasst werden. Der EDA fordert die Möglichkeit zur Änderung der Stützpreise in Abhängigkeit relevanter Einflussfaktoren. Gleichzeitig sollte jedoch sichergestellt werden, dass die
Intervention nicht zur Einrichtung überhöhter Stützpreise missbraucht werde. Unbenommen bleibe ferner die Möglichkeit der Europäischen Kommission, im Notfall mit weiteren Maßnahmen einzugreifen.
Dagegen wies das European Milk Board (EMB), das seit langem die Mengensteuerung über eine EU-Monitoringstelle fordert, auf eine aktuelle Stellungnahme des Ausschusses der Regionen (AdR) hin, der schwere Bedenken hinsichtlich des Auslaufens der Garantiemengenregelung 2015 äußert. (AgE)