30.11.2006 | 14:35 | Milchmarkt
Milchpulverpreise auf Rekordniveau - weltweite Nachfrage übersteigt AngebotBonn - Die Weltmarktpreise für Milchpulver sind in der zweiten Novemberhälfte 2006 noch einmal kräftig gestiegen und haben, in US-Dollar ausgedrückt, einen historischen Höchststand erreicht. |
(c) proplanta Nach Recherchen der ZMP bewegten sich die Preise für Vollmilchpulver zuletzt zwischen 2.700 und 3.000 Dollar je Tonne und für Magermilchpulver zwischen 2.500 und 2.700 Dollar je Tonne, jeweils fob Westeuropa. Verglichen mit den mittelfristigen Vorhersagen der OECD liegen die Preise derzeit fast um 1.000 US-Dollar höher.
In Euro ausgedrückt, ist das Niveau allerdings nicht auf dem historischen Höchststand des Jahres 1995. Überall trifft die Nachfrage nur noch auf ein geringes Angebot, so dass das Volumen des Welthandels zu diesen hohen Preisen allerdings relativ gering ist. Mit einer ähnlichen Situation ist möglicherweise bis weit in das Jahr 2007 zu rechnen.
Die Ursachen für diese Entwicklung: Die Weltmilcherzeugung hält häufig nicht mit der Nachfrage Schritt. Für die beiden Jahre 2005 und 2006 wird das Wachstum auf zwölf Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt. Zwei Drittel des Wachstums der Erzeugung sind jedoch allein in China und Indien festzustellen.
Angesichts der rasch wachsenden Inlandsnachfrage dürfte in beiden Länder davon, wenn überhaupt, nur sehr wenig für den Export übrig sein. Damit verbleiben gerade vier Millionen Tonnen für die zusätzliche Nachfrage in anderen Teilen der Welt. Diese vier Millionen Tonnen werden allein benötigt, um den steigenden Verbrauch in der Europäischen Union, den Vereinigen Staaten, Russland und Brasilien zu decken.
Es kommt hinzu, dass sich Australien als Folge der dort herrschenden Dürre weitgehend vom Weltmarkt zurückgezogen hat, und in der EU stagniert die Erzeugung. In den Vereinigten Staaten hat sich das Wachstumstempo verlangsamt.
Quelle: ZMP Agrarmarkt 30.11.2006 © ZMP
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