(c) proplanta Der Landvolk-Pressedienst verweist auf Hochrechnungen von ZMB und AMI, danach haben die Milchvieh haltenden Betriebe die ihnen von der EU zugewiesene Quotenerhöhung offenbar nur knapp ausgenutzt. Mit dem Ausstieg aus der Mengenregulierung hatte die EU eine schrittweise Erhöhung der Milchmengen vorgesehen, im aktuellen Abrechnungszeitraum war die Quote gegenüber dem Vorjahr nochmals um ein Prozent erhöht worden.
Nach den aktuellen Abrechnungen haben die Milcherzeuger nun das Quotenlimit mit 99,8 Prozent der Anlieferungsmenge leicht unterschritten und nahezu eine Punktlandung hingelegt. Die zusätzliche Menge wurde offensichtlich kaum noch benötigt. Leichte Verschiebungen sind nach den bislang nur auf Hochrechnungen basierenden Angaben allerdings noch möglich. Damit liegen die deutschen Milcherzeuger im EU-Trend, mehr Milch wurde in osteuropäischen Ländern erzeugt, ein Minus gab es dagegen unter anderem in Frankreich, Irland und dem Vereinigten Königreich. Über dem Quotenlimit sollen die Milchviehhalter in Österreich und Dänemark, eventuell auch in Polen liegen.
Die meisten niedersächsischen Milcherzeuger haben die Quotenregelung gedanklich bereits zu den Akten gelegt. Nach den Ergebnissen der jüngsten Milchbörse haben die Quoten für die Landwirte ihren Wert verloren, zumindest sind die Milchviehhalter nicht mehr bereit, dafür viel Geld auszugeben. Das Kilogramm Milch wurde bei der April-Börse für einen Betrag von einem Cent gehandelt. Diese Einschätzung bestätigt eine Befragung des Deutschen Milchkontors (DMK) unter seinen Mitgliedern.
Deutschlands größte Molkerei hatte die Kaufabsichten zum Börsentermin im April erfragt. Nur jeder fünfte Befragte hegte zu diesem oder einem späteren Börsentermin Kaufabsichten, dagegen urteilten vier von fünf Milcherzeugern, dass die Quote für sie keine Bedeutung mehr habe. Sie haben den für 2015 verbindlich vorgesehenen Ausstieg aus der Milchquotenreglung damit bereits vollzogen. (LPD)
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