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13.03.2008 | 11:50 | Milchwirtschaft 

Milchquote ist ein Auslaufmodell

Mainz - Produktionsbeschränkungen durch Quoten erweisen sich in vielen Bereichen als untaugliches Mittel der Markt- und Preispolitik.

Landwirtschaftsminister Hendrik Hering
Hendrik Hering (c) pressefoto
"Auch die Milchquote ist mittelfristig ein Auslaufmodell“, betonte der rheinland-pfälzische Landwirtschaftsminister Hendrik Hering beim 15. Vieh- und Fleischtag gestern in Kruft. Die Quote verteuere die Produktion, leiste keinen Einkommensbeitrag und stelle ein Hemmnis für wachstumsorientierte Betriebe dar.

Die Milchwirtschaft stehe in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen und Veränderungen. In der Politik stünden die Signale auf Ausstieg aus der direkten Marktsteuerung, sprich einem Ende der Milchquote im Jahr 2015. „Wir werden unsere Betriebe auf dem Weg in die quotenlose Zeit nicht alleine lassen. Mit einem umfassenden Förderpaket wird die rheinland-pfälzische Landesregierung die Milch erzeugenden Betriebe im Land unterstützen, damit diese noch wirtschaftlicher und wettbewerbsfähiger produzieren können“, kündigte der Minister an.

In Rheinland-Pfalz werden neben knapp 120.000 Milchkühen noch etwa 44.000 Mutterkühe, 300.000 Schweine und 110.000 Schafe gehalten. „Besonders die Schweinehalter sind im zurückliegenden Jahr mit einem noch nie da gewesenen Preisverfall konfrontiert worden. Gleichzeitig haben sich die Produktionskosten wegen gestiegener Futtermittel- und Energiepreise drastisch erhöht“, so Hering. Die Prognosen für das Jahr 2008 gäben Anlass für leichten Optimismus. Die Schlachtschweinepreise seien leicht angestiegen und der globale Markt biete die Chance, dauerhaft bessere Preise zu erzielen.

Auch der Rindfleischmarkt zeige sich sei dem Jahreswechsel freundlicher. „Gestiegene Preise für Jungbullen und für Schlachtkühe ermöglichen es den Betrieben, schwarze Zahlen zu schreiben“, erläuterte der Minister. Hilfreich sei, dass insgesamt ein leichter Rückgang der Rindfleischerzeugung in der EU zu verzeichnen sei und die Einfuhr brasilianischen Rindfleischs nach den neuen Außenhandelsregularien zunächst gestoppt wurde. Brasilien konnte die Vorgaben zur „Rückverfolgbarkeit“ nicht erfüllen.

Eine große Chance sieht der Minister im zunehmenden Vertrauen des Verbrauchers in die besondere Qualität von landwirtschaftlichen Produkten aus der Region. „Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels haben das erkannt. Sie wollen sich im Wettbewerb mit Produkten aus der Region profilieren. Mit der Einführung des Qualitätszeichens Rheinland-Pfalz haben wir die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, dass auch die rheinland-pfälzische Landwirtschaft von dieser Entwicklung profitieren kann“, unterstrich Hering. (PD)
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