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22.03.2023 | 18:32 | Mindestlohn-Ranking 

Mindestlohn: Wo liegt Deutschland im internationalen Vergleich?

Düsseldorf - Mit 12 Euro pro Stunde liegt Deutschland inzwischen auf dem zweiten Platz im Mindestlohn-Ranking der Europäischen Union.

Mindestlohn
Mindestlohn: Deutschland jetzt in der EU auf dem zweiten Rang. (c) proplanta
Das geht aus einer Meldung der Hans Böckler Stiftung hervor, die sich dabei auf einen Bericht des bei ihr eingegliederten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) beruft. Gemäß diesem schnitt zuletzt nur Luxemburg mit 13,80 Euro besser ab. Nach Deutschland folgt Belgien mit 11,85 Euro, vor den Niederlanden mit 11,75 Euro, Irland mit 11,30 Euro und Frankreich mit 11,27 Euro. In Belgien und Frankreich gelte im Übrigen, dass der Mindestlohn regelmäßig so angehoben werden müsse, dass wenigstens die Preissteigerung ausgeglichen werde, erläutert die Stiftung.

Die Mindestlöhne in den südeuropäischen EU-Ländern reichen gemäß dem Stand vom 1. Januar 2023 von 4,12 Euro in Griechenland und 4,50 Euro in Portugal bis zu 6,55 Euro in Spanien. Etwas darüber liegt mit 6,96 Euro Slowenien. In den meisten anderen mittel- und osteuropäischen Staaten sind die Beträge niedriger. Allerdings haben Litauen und Polen mit 5,14 Euro beziehungsweise umgerechnet 4,87 Euro mittlerweile einige südeuropäische Mitgliedstaaten überholt. In Tschechien müssen umgerechnet mindestens 4,23 Euro pro Stunde gezahlt werden, in Kroatien 4,05 Euro und in der Slowakei 4,02 Euro.

Die niedrigsten gesetzlichen Mindestlöhne der 22 EU-Staaten mit solcher Regelung gelten in Rumänien mit umgerechnet 3,64 Euro, in Ungarn mit 3,41 Euro und Bulgarien mit 2,41 Euro. Kein solcher Mindestlohn existiert in Österreich, den nördlichen Mitgliedstaaten und in Italien. Dort bestehe aber meist eine hohe Tarifbindung und die Tarifverträge zögen eine Untergrenze, weshalb der Niedriglohnsektor dort kleiner sei als in Deutschland, so die Stiftung.

Auch außerhalb der EU sind Mindestlöhne weit verbreitet. Diese reichen von umgerechnet 1,09 Euro in Brasilien und 1,30 Euro in Russland über 6,96 Euro in Japan bis hin zu 10,90 Euro in Kanada, 11,14 Euro in Großbritannien, 12,78 Euro in Neuseeland und 14,10 Euro in Australien. „Praktisch obsolet“ geworden ist der Stiftung zufolge der landesweite Mindestlohn in den USA, da dieser seit 2009 nicht mehr erhöht wurde und umgerechnet nur bei 6,89 Euro liegt. Daher gibt es in mittlerweile 27 US-Bundesstaaten und Washington DC höhere regionale Untergrenzen. In Kalifornien beträgt der gesetzliche Mindestlohn umgerechnet 14,72 Euro, in New York 13,49 Euro.
AgE/ri
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