Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.11.2017 | 16:24 | Online-Händler 

Neue Verkaufsrekorde für Chinas Onlinehandel

Shanghai - Die Chinesen haben am sogenannten Singles Day ihren Online-Händlern Verkaufsrekorde beschert.

Onlinehandel in China
Eine neue Mikrowelle, ein Jahresvorrat Duschgel oder doch lieber eine Alkohol-Flatrate auf Lebenszeit? An Chinas wichtigstem Online-Verkaufstag bleiben wenige Wünsche unerfüllt. (c) proplanta
Allein Alibaba, der größte Internethändler Chinas, verkaufte am Samstag Waren im Wert von 168,3 Milliarden Yuan (21,8 Milliarden Euro), rund 48 Milliarden Yuan mehr als im vergangenen Jahr.

Ursprünglich galt der 11.11. in China unter Studenten als eine Art Anti-Valentinstag für Alleinstehende, weil das Datum nur aus Einsen besteht. Vor acht Jahren begann dann Alibaba, seinen Kunden an dem Tag für 24 Stunden hohe Preisnachlässe zu gewähren. Zahlreiche Konkurrenten folgten dem Beispiel, wodurch der jährliche Singles Day zur großen Rabattschlacht wurde. 

Auch JD.com, ein anderer großer Internethändler, verkündete neue Rekorde. Allein in den ersten 30 Minuten habe der Konzern Klimaanlagen im Wert von umgerechnet 65 Millionen Euro verkauft - soviel wie am gesamten Singles Day 2016.

150.000 Rasierer und 100.000 Mikrowellen wurden in nur 60 Minuten gekauft - mehr als im gesamten Oktober zusammen. Die Umsätze mit Lebensmitteln stiegen in der ersten Stunde um 350 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 16 Tonnen Frischwaren, darunter zwei Millionen Krabben, verschickte der Konzern nach eigenen Angaben am Samstag an seine Kunden. Mehr als sechs Millionen Pakete waren bis zum Nachmittag auf dem Weg.

Alibaba, dessen Kunden nach eigenen Angaben am Samstag zu 92 Prozent per Smartphone einkauften, zelebrierte den Shopping-Rausch mit einer großen Party in Shanghai. Eine riesige Leinwand präsentierte live den aktuellen Umsatz. Sänger Pharrell Williams, Hollywood-Star Nicole Kidman und die chinesische Schauspielerin Fan Bingbing traten am Vorabend zusammen mit Alibaba-Chef Jack Ma in einer Fernsehgala auf, um für den Verkaufstag zu werben.

Viele Kunden in China warteten auf den Singles Day und schoben geplante Großkäufe bis dahin auf. «Ich habe ein neues Sofa, einen Wasserfilter und Kleidung für meine Kinder gekauft», sagte die 32-Jährige Wenwen aus Peking, die umgerechnet etwa 1.300 Euro ausgab. Gu Sifan, eine 23 Jahre alte Innenausstatterin aus Shanghai, sicherte sich einen Jahresvorrat an Cremes und Duschgel: «Die Rabatte waren allerdings letztes Jahr höher». 

Für Aufmerksamkeit in Chinas sozialen Medien sorgte das Angebot eines Schnapsherstellers, der für 11.111 Yuan (umgerechnet etwa 1.500 Euro) seinen Kunden einen lebenslangen Vorrat an Alkohol versprach. Zu dem Preis sollten 33 Käufern, die zuerst zugriffen, bis zu ihrem Tod mit zwölf Flaschen «Baijiu»-Schnaps pro Monat beliefert werden. Sollten sie in den nächsten fünf Jahren sterben, würde das Lieferrecht an ein Familienmitglied übertragen.

Nicht die Erfüllung lang ersehnter Wünsche, sondern vor allem Überstunden bedeutete der Singles Day für die Mitarbeiter und Lieferanten der Onlinehändler. «Wir arbeiten rund um die Uhr und essen viele Instant-Nudeln», sagte Belinda Chen vom Jd.com. 

Chinas Wirtschaft war in den ersten drei Quartalen des Jahres um 6,9 Prozent gewachsen. Während der Außenhandel nicht mehr so gut läuft wie früher, wird der heimische Konsum zu einer immer wichtigeren Stütze für das Wachstum. 
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger