(c) proplanta „33 Jahre nach der Wiedervereinigung haben wir endlich gleiches Einkommen in Ost und West für die Beschäftigten in der Landwirtschaft“, erklärte der stellvertretende Bundesvorsitzende der IG BAU, Harald Schaum, vergangene Woche in der Gewerkschaftszentrale in Frankfurt. Schaum bezeichnete die Einigung mit den Landesverbänden-Ost des Gesamtverbandes der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) als überfällig.
Der neue Tarifvertrag gilt rückwirkend ab dem 1. Oktober 2022. Er hat eine Laufzeit bis Ende 2023 und sieht vor, dass landwirtschaftliche Facharbeiter in Ost und West mit 14,50 Euro die Stunde, Meister mit 16,50 Euro entlohnt werden.
Für die einzelnen Ost-Länder bedeutet der Abschluss teilweise große Lohnsprünge nach oben. Nach IG BAU-Angaben wurden die Einkommen in Sachsen-Anhalt um 27,7 % erhöht, in Thüringen um 22,7 %, in Brandenburg und Berlin um 21,4 %, in Sachsen um 21,2 % und in Mecklenburg-Vorpommern um 9,0%. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 350 Euro.
Auszubildende bekommen im dritten Lehrjahr jetzt 1.000 Euro. Damit seien die Ausbildungsvergütungen im Osten im Schnitt um 25 % angehoben worden. „Diese enormen Einkommenssteigerungen können sich sehen lassen, belasten doch die hohe Inflation und die stark gestiegenen Energiekosten die Haushalte der Familien über Gebühr“, erklärte Schaum.
Laut IG BAU sind in Ostdeutschland rund 74.500 Frauen und Männer als Arbeitnehmer in der Landwirtschaft beschäftigt, in Gesamtdeutschland etwa eine Viertelmillion.
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