„Der gegenwärtige Erzeugerpreis für Brotweizen von unter 100 Euro je Tonne deckt nicht einmal die Aufwendungen für Saatgut, Düngung,
Pflanzenschutz und Maschinen, geschweige denn, dass er die eingesetzte Arbeit entlohnt“, erklärte Präsident Gerd Sonnleitner. Um Kostendeckung zu erzielen wäre bei Getreide ein Erzeugerpreis von mehr als 200 Euro je Tonne erforderlich. Besonders betroffen von der gegenwärtigen Preismisere ist die Braugerste. Es sei zu überlegen, sie überhaupt noch anzubauen. Ähnlich schwierig ist die Lage bei den Kartoffelerzeugern.
Der Fachausschuss, unter dem Vorsitz von Leonhard Keller, forderte unter anderem folgende Maßnahmen zur Verbesserung der Lage:
1. Die Verwertung von Getreide, Raps und Kartoffeln sollen im Sektor „Nachwachsende Rohstoffe“ zur Marktentlastung genutzt werden. Dazu bedarf es besserer, stabiler und verlässlicher Rahmenbedingungen.
2. Exportkreditgarantien und Hermesbürgschaften müssen gewährt werden.
3. Die
EU-Zahlungen dürfen erst im Jahr 2012 entkoppelt zugeteilt werden.
4. Betriebsprämien müssen schnellstmöglich ausbezahlt und die Liquiditätshilfen aufgestockt werden.
5. Es muss die Möglichkeit einer steuerfreien Risikorücklage geschaffen werden.
6. Der Kostennachteil bei der Besteuerung von Agrardiesel muss beseitigt werden.
7. Anbau- und Lieferverträge müssen zu einem festen Bestandteil des Risiko-Managements werden. (bbv)