Das ungewöhnlich trockene und warme Wetter lässt den Wasserstand des Rheins weiter sinken - und fördert so nebenbei auch immer wieder Altlasten zutage. (c) proplanta
In Kaub erreichte der Wasserstand des Rheins am Montag nach Angaben der Bundesanstalt für Gewässerkunde 44 Zentimeter.
«Damit liegen wir nur noch knapp über dem Niedrigstand von 2003. Bis zum damaligen Tiefstwert von 35 Zentimeter fehlt nicht mehr viel», sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSV) in Bingen am Montag.
Laut Vorhersagen der Bundesanstalt für Gewässerkunde dürfte der Pegel in Kaub bis diesen Donnerstag auf 40 Zentimeter sinken. «Wir halten es für wahrscheinlich, dass der Rekord von damals in den kommenden Tagen einreißt», sagte der Sprecher des WSV Bingen.
Wegen der niedrigen Wasserstände werde der Rhein seit Monaten schon nicht mehr von großen Schiffen befahren. Mittlerweile reiche der Tiefgang aber auch für Hotelschiffe nicht mehr aus.
Die niedrigen Wasserstände führen nicht nur zu reduziertem Schiffsverkehr, sondern bringen immer wieder auch gefährliche Altlasten zum Vorschein. Zuletzt wurde am Montag am Rheinufer in Hamm eine Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Auch in Mainz hatte ein aufmerksamer Fußgänger Mitte Juli 66 Flakpatronen im seichten Hafenwasser entdeckt.
Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) werden auch in den kommenden Tagen keine kräftigen Regenfälle in Rheinland-Pfalz erwartet. Stattdessen werde es trocken mit für die Jahreszeit deutlich zu hohen Temperaturen von bis zu 25 Grad.