Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
01.12.2006 | 10:30 | Agrarförderung 

Run auf Agrarinvestitionsförderung

Hannover - Bauern mit Investitionsabsichten, die sich erst spät entschlossen haben, einen Antrag auf Investitions-förderung zu stellen, werden leer ausgehen:

Geld
(c) proplanta
Nach Angaben des Landvolks Niedersachsen reicht das verfügbare Mittelvolumen von 36,2 Millionen Euro im niedersächsischen Agrarinvestitionsförderungsprogramm in diesem Jahr nicht aus, um alle Anträge zu bewilligen.

Weil die Investitionsbereitschaft der Bauern offenbar gestiegen ist und deutlich mehr Förderanträge als im vergangenen Jahr gestellt wurden, hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bereits zum Novemberbeginn einen Antragsstopp verfügt, dennoch bestand sogar bis zu diesem Termin bereits ein Antragsüberhang von ungefähr zehn Millionen Euro.

Voraussichtlich werden deshalb nur diejenigen Antragsteller zum Zuge kommen, die ihre Unterlagen bis Ende September bei der Kammer eingereicht hatten; ungefähr 200 der insgesamt gut 1.000 Antragsteller werden dagegen leer ausgehen. Landvolkpräsident Werner Hilse hat deshalb den niedersächsischen Landwirtschaftsminister aufgefordert, zusätzliche Mittel für die Investitionsförderung bereit zu stellen, um den Antragsüberhang abzubauen. Die Möglichkeit wird im Ministerium derzeit geprüft.

Bis Mitte November hatte die Landwirtschaftskammer bereits 850 Anträge mit einem Volumen von 33,6 Millionen Euro bewilligt, bis zum Jahresende dürfte die Zahl der Bewilligungen auf 920 bis 930 ansteigen. Damit werden Investitionen von insgesamt 116,6 Millionen Euro ausgelöst. Im vergangenen Jahr waren bei gleichem Mittelvolumen nur ungefähr 730 Anträge gestellt worden, die nahezu alle bewilligt werden konnten.

Allerdings war das geplante Investitionsvolumen je Antrag im Durchschnitt größer als in diesem Jahr. Von den bisher bewilligten Anträgen entfielen immerhin 611 auf die so genannten kleinen Investitionen mit bis zu 100.000 Euro, für die es lediglich einen Zuschuss statt der Zinsverbilligung wie bei den großen Investitionen gibt. Ein Grund dürfte der Wegfall der Förderung für Maschineninvestitionen im kommenden Jahr sein, so dass viele Vorhaben vorgezogen wurden.

Schwerpunkt der Investitionsvorhaben ist auch in diesem Jahr wieder der Bau von Milchviehställen, in den mit 16 Millionen Euro fast die Hälfte der Bewilligungssumme fließt. Hierfür wurden 183 Anträge gestellt, davon nur 52 für kleine Investitionen. An zweiter Stelle folgen Jungviehställe für Rindvieh mit 66 Anträgen und 2,9 Millionen Euro Fördervolumen.

Ebenfalls beträchtlich investiert werden soll in den Bau von Lagerhallen und -räumen sowie in Schweineställe, Hühnerställe und umweltfreundliche Pflanzenschutztechnik. Besonders investitionsbereit sind die Landwirte im Landkreis Emsland, in den allein 3,6 Millionen Euro Fördermittel fließen, 40 Prozent davon in den Bau von Hühnerställen.

Aber auch die Landkreise Leer (3,4 Millionen Euro) und Aurich (3,2 Millionen Euro) zeichnen sich durch hohe Investitionen in der Landwirtschaft aus. Hier stehen Rindviehställe mit weitem Abstand vorn. In den Hochburgen der Veredelungswirtschaft in Südoldenburg ist dagegen die Bereitschaft, Fördermittel in den Bau neuer Schweineställe fließen zu lassen, vergleichsweise gering. Auch in den Ackerbauregionen wurden recht wenige Anträge gestellt. (LPD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Landwirte und Umweltschützer fordern Förderung der Weidehaltung

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken