Das russische Wirtschaftsministerium erwartet in einer aktuell vorgelegten Prognose für den Zeitraum 2013 bis 2016 eine durchschnittliche Steigerung der Bruttoagrarerzeugung um jährlich 3,6 %, wobei die Produktion von Nahrungsgütern im Mittel um 2,4 % zulegen soll. Die Dürre im vergangenen Jahr hatte die Bruttoagrarerzeugung um 4,7 % sinken lassen, nachdem diese 2011 um 22,1 % zugenommen hatte.
Die Gründe für das Nachlassen des Wachstums wie auch für den voraussichtlichen Rückgang der Agrarinvestitionen sieht das Wirtschaftsressorts vor allem in der Einschränkung der staatlichen Unterstützung für die Branche sowie in deren höheren Verschuldung. So geht das Ministerium für 2014 von einer Verringerung der
Agrarsubventionen um 19 % auf 145 Mrd. Rbl (3,3 Mrd. Euro) aus, nachdem diese 2013 um fast 30 % auf 178 Mrd. Rbl (4,1 Mrd. Euro) steigen dürften.
In den Jahren 2015 und 2016 soll der Agrarhaushalt etwas reduziert werden. Die Beihilfen für die pflanzliche Produktion sollen dabei nach der Prognose des Wirtschaftsressorts von durchschnittlich 339 Rbl/ha (7,73 Euro) in diesem Jahr auf 206 Rbl/ha (4,70 Euro) im nächsten sinken und sich 2015 sowie 2016 auf 215 Rbl/ha (4,90 Euro) belaufen. Die niedrigeren Beihilfen und die höhere Schuldenlast dürften zur Folge haben, dass der Einsatz von Mineraldüngern und Pflanzenschutzmitteln gedrosselt wird.
Die Schulden der russischen Landwirtschaft übertrafen 2012 laut Ministeriumsangaben mit insgesamt rund 1.900 Mrd. Rbl (43,3 Mrd. Euro) ihre Einnahmen um 31 %; dabei war ein Fünftel aller Verbindlichkeiten überfällig. (AgE)