Die wichtigsten Aussagen lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
Bestände: Die bislang vorliegenden Ergebnisse von Viehzählungen im Jahr 2014 weisen erneut einen leichten Anstieg des EU-Bestandes um voraussichtlich 1,1 % aus. Der Bestand in Deutschland ist ebenfalls geringfügig um 0,9 % auf 12,7 Mio. Rinder gewachsen.
Erzeugung: Der Rückgang der Rindfleischproduktion hat sich auch in den Jahren 2012 und 2013 fortgesetzt (jeweils etwa 4 % für die alten EU-15-Länder). Für den Zeitraum von Januar bis Juli 2014 ist gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres für die EU-28 eine Stabilisierung eingetreten (-0,1 %). Für die EU-15-Länder wird für das gesamte Jahr 2014 sogar ein Anstieg von 3,5 % vorausgesagt. Für das kommende Jahr wird ein leichter Rückgang um 0,7 % prognostiziert.
Preise: Der seit Mitte des Jahres 2010 eingesetzte stetige Anstieg der
Rindfleisch-Preise hat sich in den Jahren 2011 bis 2013 fortgesetzt. Im Durchschnitt der alten EU-15-Länder sind die Preise für ausgewachsene männliche Rinder im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 11 % auf 3,87 €/kg gestiegen. Eine weitere kleine Steigerung (+2,1 %) erfolgte im Jahr 2013. Für das Jahr 2014 wird ein Rückgang um 4 % auf 3,80 €/kg errechnet. Für 2015 wird von einer stabilen Preislage ausgegangen (+0,5 % auf 3,82 €/kg).
Importe: Im Jahr 2012 wurde der Importrückgang der Jahre 2011 und 2010 fortgesetzt (-5 % auf 307.000 t). Im Jahr 2013 gab es vor allem aufgrund der Ausdehnung der Lieferungen aus Brasilien (+15 %) und Australien (+32 %) wieder einen Anstieg der EU-Importe um 9 % auf 334.463 t. Von Januar bis August 2014 sanken die Einfuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur leicht (-1,7 % auf 217.367 t). Etwa 43 % aller Einfuhren kamen aus Brasilien. Danach folgte Uruguay mit einem Anteil von rund 16 % und Argentinien mit 13 %. Die Lieferungen aus Argentinien und Uruguay verzeichneten starke Rückgänge um 16 bzw. 10 %.
Exporte: Nach einem Anstieg der Exporte in den Jahren 2010-2011 vor allem auf Grund des Sonderfalls Türkei sanken die Exporte im Jahr 2012 um fast 20 % auf 508.000 t. Ein weiterer Rückgang wurde im Jahr 2013 um rund 11 % verzeichnet. Niedrigere Produktion und hohe Rindfleischpreise haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Im Zeitraum von Januar bis August 2014 war ein Anstieg gegenüber der gleichen Zeitspanne des Vorjahres um rund 23 % zu verzeichnen. Russland blieb mit 22 % das Hauptziel europäischer Lieferanten. Danach folgten Hongkong (9 %) und Libanon (7 %). (vdf)