«Die Attraktivität der grünen Berufe könnte nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie einen Aufschwung erfahren», erklärte der Sprecher Karl-Josef Walmanns in Kassel. Das Bewusstsein in der Bevölkerung für die
Nahrungsmittelproduktion und die Verfügbarkeit regionaler
Lebensmittel könnte durch die Pandemie wachsen.
In der hessischen Landwirtschaft gab es Ende vergangenen Jahres 1.612 Auszubildende. Davon lernen beispielsweise 785 den Beruf des Gärtners, 423 wollen Landwirt und 137 Gartenbauhelfer werden, wie aus einer Antwort des Landwirtschaftsministeriums in Wiesbaden auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag hervorgeht.
Die Ausbildungszahlen in den landwirtschaftlichen Berufen seien in den vergangenen Jahren relativ stabil gewesen - abgesehen von einigen Schwankungen, erläuterte Walmanns. Jedoch sei bei den Gärtnern in den zurückliegenden zehn Jahren ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen.
In einzelnen Bereichen - etwa bei den Landwirten - hätten nicht alle verfügbaren Ausbildungsplätze besetzt werden können, erläuterte Walmanns. «Dieser Sachverhalt ist positiv zu werten, da grundsätzlich jeder Interessierte einen Ausbildungsplatz findet und es für die
Betriebe einen zusätzlichen Anreiz schafft, die Ausbildungsqualität weiter zu optimieren.»
Walmanns warb für die grünen Berufe: Die duale Ausbildung biete eine gute Kombination aus praktischer Tätigkeit im
Betrieb und der Vertiefung theoretischer Kenntnisse in der Berufsschule. «Beim Lernprozess kann wie kaum in einem anderen Bereich die Möglichkeit genutzt werden, alle Sinne zu beteiligen.» Der Kontakt mit Menschen sei meist ebenso gegeben, wie der Umgang mit Natur, Pflanzen und Tieren. Auch das Arbeiten mit moderner Technik gehöre dazu.