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15.06.2020 | 13:17 | Nachwuchskräfte 
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Steigt die Attraktivität grüner Berufe?

Wiesbaden - Der hessische Landesbetrieb Landwirtschaft sieht in der Corona-Krise eine mögliche Chance für mehr Nachwuchskräfte auf den Höfen.

Nachwuchskräfte Grüne Berufe
Mit der Corona-Krise sind regionale Lebensmittel stärker ins Bewusstsein gerückt. Für die hessische Landwirtschaft bedeutet das womöglich ein Plus an Attraktivität bei Berufseinsteigern. (c) proplanta
«Die Attraktivität der grünen Berufe könnte nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie einen Aufschwung erfahren», erklärte der Sprecher Karl-Josef Walmanns in Kassel. Das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Nahrungsmittelproduktion und die Verfügbarkeit regionaler Lebensmittel könnte durch die Pandemie wachsen.

In der hessischen Landwirtschaft gab es Ende vergangenen Jahres 1.612 Auszubildende. Davon lernen beispielsweise 785 den Beruf des Gärtners, 423 wollen Landwirt und 137 Gartenbauhelfer werden, wie aus einer Antwort des Landwirtschaftsministeriums in Wiesbaden auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag hervorgeht.

Die Ausbildungszahlen in den landwirtschaftlichen Berufen seien in den vergangenen Jahren relativ stabil gewesen - abgesehen von einigen Schwankungen, erläuterte Walmanns. Jedoch sei bei den Gärtnern in den zurückliegenden zehn Jahren ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen.

In einzelnen Bereichen - etwa bei den Landwirten - hätten nicht alle verfügbaren Ausbildungsplätze besetzt werden können, erläuterte Walmanns. «Dieser Sachverhalt ist positiv zu werten, da grundsätzlich jeder Interessierte einen Ausbildungsplatz findet und es für die Betriebe einen zusätzlichen Anreiz schafft, die Ausbildungsqualität weiter zu optimieren.»

Walmanns warb für die grünen Berufe: Die duale Ausbildung biete eine gute Kombination aus praktischer Tätigkeit im Betrieb und der Vertiefung theoretischer Kenntnisse in der Berufsschule. «Beim Lernprozess kann wie kaum in einem anderen Bereich die Möglichkeit genutzt werden, alle Sinne zu beteiligen.» Der Kontakt mit Menschen sei meist ebenso gegeben, wie der Umgang mit Natur, Pflanzen und Tieren. Auch das Arbeiten mit moderner Technik gehöre dazu.
dpa/lhe
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Kommentare 
Zacki schrieb am 27.06.2020 15:35 Uhrzustimmen(6) widersprechen(4)
Optimistin verdient halt ihr Geld an und nicht in der Landwirtschaft. Wäre aber auch schön wenn wir mal engagierte und qualifizierte Mitarbeiter in den Institutionen und Behörden und bei den Stalleinbrechern sehen würden, würde dann mal eine vernünftige und qualifizierte Diskussion werden.
Die Optimistin schrieb am 16.06.2020 08:22 Uhrzustimmen(10) widersprechen(18)
Warum alles negativ sehen ...

Die Landwirtschaft sowie die gesamte Agrarbranche ist ein interessanter, sehr vielseitiger Bereich, der immer gebraucht wird.

Alleine in der Landwirtschaft selbst besteht eine große Auswahl hinsichtlich der Ausrichtung und der Art der Führung eines solchen Betriebs. In der Zukunft gibt es viel zu gestalten, da sich vieles schnell verändert. Es gibt große Herausforderungen, auch mit Blick auf den Klimawandel und den Erhalt der Vielfalt.

Dafür braucht es gut ausgebildete, junge und vor allem engagierte Leute, die mit Freude an diese Herausforderungen herangehen und gestalten.

Wer sagt, daß junge Menschen keine Lust haben, ihre Zukunft zu gestalten?

Die mit dem landwirtschaftlichen Beruf einhergehenden, auch privaten Möglichkeiten, z.B. in und mit der Natur zu leben und zu arbeiten, mit Familie zu gestalten, bieten auf jeden Fall viel Potential. Viele Fähigkeiten werden gebraucht und können erworben werden.

Viel Spaß und Enthusiasmus wünsche ich der Jugend dafür!
carpe diem schrieb am 15.06.2020 17:50 Uhrzustimmen(25) widersprechen(9)
Wer unter diesen politischen und ökonomischen Bedingungen noch Landwirt als Beruf wählt hat sie nicht mehr alle!!!
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