Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.04.2021 | 11:21 | Zu wenig Wasser  

Stetig weniger Güterverkehr auf der Elbe

Dessau-Roßlau / Magdeburg - Auf der Elbe in Sachsen-Anhalt werden immer weniger Güter transportiert.

Binnenschifffahrt
Die angestrebte Wassertiefe für die Schifffahrt erreicht die Elbe an vielen Tagen im Jahr nicht. Für die Grünen fällt sie damit als verlässliche Wasserstraße aus. (c) proplanta
Etwa über die Stadtstrecke in Magdeburg seien im vergangenen Jahr 159.876 Gütertonnen gefahren worden nach 177.910 im Jahr 2019, wie aus einer Antwort des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsabgeordneten Steffi Lemke und weiterer Abgeordneter hervorgeht. Vor zehn Jahren lag die transportierte Menge demnach dort noch bei 1,16 Millionen Gütertonnen.

In den letzten Jahren ist die angestrebte Fahrrinnentiefe von 1,40 Meter an etwa 40 Prozent der Tage unterschritten worden, wie aus den Angaben weiter hervorgeht. Für Lemke ist damit deutlich, dass letztlich auf der Elbe Schifffahrt nur noch auf den Kanalstrecken sicher möglich ist. Obwohl an der Elbe schon lange intensiv gebaut werde, würden immer weniger Güter transportiert. Das Wasserdefizit, das den überwiegenden Teil des Elbe-Einzugsgebiets präge, könne durch Baumaßnahmen nicht ausgeglichen werden.

Aus Lemkes Sicht ist der ökologische Zustand der Flusslandschaft mit ihren Auen besorgniserregend. Die Dürre werde verschärft durch die rapide voranschreitende Eintiefung der Elbe. Diese sei auch eine Folge der künstlichen Einengung des Flusses, um die Schifffahrt zu ermöglichen. Der Erosionsschwerpunkt liegt der Antwort des Bundesverkehrsministeriums zufolge in Sachsen-Anhalt, dort vertieft sich die Elbe um bis zu zwei Zentimeter pro Jahr. Lemke wies darauf hin, dass das über Jahrzehnte mit massiven Auswirkungen auf Auen und das Grundwasser verbunden ist.

Die Bundestagsabgeordnete lehnt ein geplantes Regierungsabkommen zwischen Deutschland und Tschechien ab, weil es den Fokus auf den Verkehr und die Elbe als Wasserstraße lege und weniger auf die Ökologie. Für das Nachbarland sollten Fahrrinnentiefen von 2,30 Metern festgehalten werden, dazu müssten neue Staustufen entstehen.

Der sensiblen Naturlandschaft werde das Abkommen nicht gerecht. Naturschutz, Wasserrahmenrichtlinie, Dürren und Biosphärenreservat würden nicht berücksichtigt. So dürfe das Abkommen nicht unterschrieben werden, betonte Lemke.
dpa/sa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Projekt sieht Beseitigung von Engpässen im Rhein vor

 FDP fordert Lösungen für Landwirte

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau