In Mittel- und Nordeuropa kam es zu keinen weiteren Notierungszuschlägen. (c) contrastwerkstatt - fotolia.com
In Deutschland fiel das Lebendangebot schlachtreifer Schweine gemessen am Bedarf zuletzt knapp bedarfsdeckend aus.
Eine weitere Anhebung des Leitpreises der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) wäre wohl möglich gewesen, doch blieb dieser am Mittwoch (21.2.) aus: Empfohlen wurden unverändert 2,15 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Grund war vor allem, dass im Fleischverkauf die Preise nicht so stark gestiegen sind wie zuvor im Einkauf der Schweine.
Man dürfe die Preisschraube nicht überdrehen und den guten Abfluss der Mastschweine gefährden, hieß es von Marktanalysten. Zudem könnten die Erzeuger mit dem gegenwärtigen Preisniveau ganz gut leben. In den Nachbarländern Belgien, Österreich, Dänemark und in den Niederlanden blieben die Schlachtschweinenotierungen nach dem meist deutlichen Anstieg in den Vorwochen ebenfalls stabil.
Anpassung in kleineren Schritten
In anderen EU-Ländern ging es mit den Notierungen hingegen weiter aufwärts; dort erfolgt die Anhebung der Schweinepreise in mehreren kleinen Schritten. In der Schweinehochburg Spanien stieg die Notierung am Mercolleida zuletzt um 2,7 Cent auf 1,708 Euro/kg Lebendgewicht.
Binnen drei Wochen ist - umgerechnet auf Schlachtgewicht - wurde dort damit ein Plus von gut 9 Cent/kg verzeichnet. Das ist aber deutlich weniger als die 15 Cent in Deutschland. Bei abnehmenden Stückzahlen und Schlachtgewichten wird bis Ostern in Spanien mit weiteren Notierungsaufschlägen am Mercolleida gerechnet.
In Frankreich legte die Notierung am Donnerstag (22.2.) um den Maximalbetrag von 5 Cent auf einen Basispreis von 1,907 Euro/kg Schlachtgewicht zu. Dort wird von einem spürbar rückläufigen Angebot an schlachtreifen Tieren berichtet.
In Italien wurde der seit Jahresbeginn dort zu beobachtende Preisverfall gestoppt; erstmals ging es mit einem Miniplus von 0,3 Cent/kg Lebendgewicht wieder nach oben. Die Situation am Fleischmarkt wurde in Italien aber weiter als schwierig beschrieben; die Nachfrage sei schwach. Die italienischen Schlachter sollen aktuell mehrere Euro an Verlust je Schlachtschwein machen.
Dickes Plus beim EU-Durchschnittspreis
In der Woche zum 18. Februar waren die Schlachtschweinepreise bezogen auf die gesamte EU deutlich angezogen. Laut Angaben der Brüsseler Kommission wurden Tiere der Handelsklasse E im gewogenen Mittel aller Mitgliedstaaten mit 208,08 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht abgerechnet; das waren 4,84 Euro oder 2,4% mehr als in der Vorwoche. An der Spitze mit einem Aufschlag von jeweils mehr als 4% standen Belgien, Lettland, Ungarn und die Slowakei.
In Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Polen ging es um 3,2% bis 3,8% nach oben. Moderater fiel das Plus in Frankreich und Spanien mit 1,0% sowie 0,4% aus. Unveränderte Preise zahlten die Schlachtereien in Dänemark, Bulgarien und Finnland. Lediglich in zwei EU-Staaten wurden die Schlachtschweine schlechter als in der Vorwoche bezahlt. In Schweden ging der Kommission zufolge der Preis um 0,9% zurück, in Rumänien um 1,4%.