Die einschneidende Reform der EU-Zuckermarktordnung sollte zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Erzeugung und des gesamten europäischen Zuckermarktes führen. Dies scheint leichter gesagt als getan.
Die betriebswirtschaftliche Vorzüglichkeit des Zuckerrübenanbaus ist im Gegensatz zu früher keineswegs mehr automatisch gegeben. Seit dem Wirtschaftsjahr 2006/07 herrschen am Zuckermarkt völlig neue Bedingungen, gesetzt durch die Reform der Marktordnung. Eine drastische Reduzierung der Ausfuhrmöglichkeiten, Beschneidung der Quoten sowie Preissenkungen verändern den Stellenwert der Zuckerrübenproduktion für die deutsche Landwirtschaft.
Die Umstrukturierung dürfte indessen geschafft sein. Die
EU-Kommission hatte zur nachhaltigen Stabilisierung des Zuckermarktes Quotenrücknahmen im Umfang von rund 6 Millionen Tonnen erwartet. 5,64 Millionen Tonnen kamen bislang zusammen, wozu Deutschland 757.000 Tonnen beisteuerte. Nun sind noch europaweit gut 350.000 Tonnen zurückzugeben. Die Rahmenbedingungen dafür sind längst nicht mehr so lukrativ wie bisher, so dass bis zum Frühjahr 2009 kaum mit weiteren Mengen gerechnet wird.
Im Februar 2010 wird entschieden, welche Kürzungen auf die Unternehmen in Europa zukommen. Zunächst dürfte dort Quote abgezogen werden, wo bislang nur wenig zurückgegeben wurde. Die deutsche Zuckerproduktion wird deshalb wohl kaum getroffen. In Europa hat die Restrukturierung rund 80 Fabriken gekostet; in Deutschland gab es vier Werksschließungen. (ZMP)