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28.05.2017 | 14:30 | Unwetterschäden 

Unwetter verursachen Millionenschäden in der Landwirtschaft

Gießen - Unwetter mit Starkregen, Hagel und Orkanböen haben am 19. Mai der Landwirtschaft Schäden in zweistelliger Millionenhöhe zugefügt.

Unwetterschäden Landwirtschaft
(c) proplanta
Wie die Vereinigte Hagelversicherung (VVaG) mitteilte, wurden in den vorhergehenden Tagen insgesamt 35.000 ha mit einem Versicherungswert von knapp 54 Mio. Euro als geschädigt gemeldet. Aufgrund der extremen Temperaturunterschiede in Deutschlandmit 15 °C bis 20 °C im Westen und mit mehr als 30 °C im Osten sei die markanteste Gewitterfront entlang einer Linie von Wolfsburg südwärts bis nach Niederbayern mit Schwerpunkt in der Mitte Deutschlands verlaufen.

Besonders habe es die Bezirksdirektionen Gießen, Berlin und Nürnberg getroffen. Das Hauptschadengebiet breite sich in Nord- Süd-Richtung von Bernburg in Sachsen-Anhalt über Naumburg an der Saale bis in den GroßraumWeimar/Jena inThüringen aus, so die Hagelversicherung.

Weiter südlich seien in der Oberpfalz Streuschäden verzeichnet worden und massive Schäden auf einer Linie von Schorndorf in Niederbayern bis nach Rosenheim. Allein in den Hauptschadengebieten müsse mit Ertragsverlusten von mindestens 10 Mio. Euro gerechnet werden.

Wie die Versicherung im Einzelnen ausführte, wurden nahezu alle Ackerbaukulturen wie Wintergetreide, Mais, Zuckerrüben, Erbsen und Raps geschädigt. Dabei seien abgeschlagene Stängel, zerfetzte Blätter und angeschlagene Schotenansätze registriert worden. Einige Flächen hätten sogar gewirkt, als hätte ein Mulcher „ganze Arbeit geleistet“. Darüber hinaus habe Starkregen mit Niederschlagsmengen von 50 mm bis 80 mm innerhalb weniger Stunden junge Rüben- und Maispflanzen verschlämmt und Kartoffeldämme freigespült. Auch Sonderkulturenwie Erdbeeren und Kamille seien betroffen gewesen.

Die Sachverständigen seien bereits auf denBetrieben, um die Schäden zu besichtigen. Eile sei geboten, um bei Totalschäden möglichst schnell weitere Maßnahmen zur Neuansaat einleiten zu können, betonte die Versicherungsgesellschaft. Nach bisherigem Stand müssten bis zu 1.000 ha umgebrochen werden, darunter mehrere Hundert Hektar Getreide und Raps.
AgE
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