Es ist nicht auszuschließen, dass dann Exporte aus Drittländern in Richtung Europa zunehmen werden.
Zu diesem Schluss kommen die Wissenschaftler des landwirtschaftlichen Forschungsinstitutes PPO der niederländischen Universität Wagen. Sie haben den besonders weitgehenden Vorschlag des EU-Parlamentes am Beispiel des niederländischen Obst- und Gemüseanbaus durchgerechnet und kommen zu folgendem Schluss: Die Reduzierung der zur Verfügung stehenden Substanzen für den
Pflanzenschutz würde die Rentabilität bei Äpfeln um 56 Prozent sinken, bei Tomaten um 85 Prozent, bei Saatzwiebeln um 91 Prozent und bei Gurken und Rosenkohl sogar bis zu 100 Prozent.
Ähnlich dürfte es den Obst- und Gemüseerzeugern in ganz Europa ergehen, befürchten die Wissenschaftler, so dass mit Einschränkungen des Anbaus zu rechnen ist. Bei der geringen Preiselastizität der Nachfrage nach Obst und Gemüse würde dies zu erheblichen Preissteigerungen führen, die wiederum Exporte aus Drittländern in Richtung Europa lenken. Da sich der Geltungsbereich der neuen Pflanzenschutzregelungen auf die EU beschränken wird, haben Drittländer dann einen erheblichen Wettbewerbsvorteil. (ZMP)