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10.09.2011 | 11:13 | Ende des Bergsommers 

Viehscheid im Allgäu - Bergbauern blicken auf durchwachsene Saison

Oberstaufen - Bei zunächst kühlem und später sonnigem Wetter hat am Freitag der Viehscheid im Allgäu begonnen.

Alm
(c) proplanta
Tausende Schaulustige hatten sich in Oberstaufen im Oberallgäu rund um den sogenannten Scheidplatz versammelt, um die Hirten mit ihren Rindern bei ihrer Rückkehr ins Tal zu begrüßen. Bis Ende September werden rund 50.000 Rinder von den rund 1.400 oberbayerischen Almen und Allgäuer Alpen ins Tal getrieben, wo das Vieh seine Winterquartiere bezieht. Im Allgäu wird das Ende des Bergsommers jedes Jahr mit großen Volksfesten in etwa 30 Orten entlang der Alpenkette gefeiert. Das Spektakel zieht zehntausende Einheimische und Touristen an.

Groß war die Freude bei den wartenden Zuschauern, als die ersten Rinder mit ihren großen und lauten Schellen am Scheidplatz von Oberstaufen ankamen. «Ich bin überwältigt. Die Herden, die Hirten, der Lärm - das alles sorgt für eine Dramatik, die unter die Haut geht. Schön, dass es solche gelebten Traditionen noch gibt», sagte Gudrun Nold (58) aus dem baden-württembergischen Bad Waldsee.

Bis zum Mittag wurden rund 1.000 Rinder von 16 Alpen am Scheidplatz erwartet, wo sie von den Hirten einzeln aus der Herde «ausgeschieden» und ihren Besitzern übergeben wurden. Besonderer Blickfang sind dabei jedes Jahr die Leittiere, die mit einem farbenprächtigen Kopfschmuck aus Zweigen, Bergblumen und Spiegeln die Herde als Kranzrind auf dem Weg ins Tal anführen. Ist der Bergsommer gut und unfallfrei verlaufen, wird eine Kuh auf diese Weise feierlich geschmückt.

Die Bergbauern in Oberstaufen blicken auf eine durchwachsene Alpsaison zurück. «Wir hatten dieses Jahr viel Regen. Jeder Tritt einer Kuh hinterlässt ein großes Loch auf der Weide. Und das macht das Futter kaputt», sagte Maria Allger, die von den Alpen Hausersberg und Spilzler abgestiegen ist. Zum Saisonende sei es jedoch besser geworden. «Im Großen und Ganzen sind wir schon zufrieden.» Das Ende des Bergsommers ruft bei der Hirtin gemischte Gefühle hervor. «Es ist immer traurig, wenn es vorbei ist. Und ich freue mich schon sehr auf nächstes Jahr. Aber man ist zwischendurch auch ganz froh, wenn es mal ein bisschen ruhiger wird.» (dpa/lby)
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