Der Nettoinlandsumsatz (NIU) zum 31.12.2015 betrug 1,592 Milliarden Euro. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr mit 1,600 Milliarden Euro einen Rückgang von 0,5 Prozent im Direktgeschäft zwischen der im Industrieverband Agrar e. V. (IVA) organi-sierten Unternehmen der deutschen Pflanzenschutz-Industrie und dem Pflanzenschutz-Großhandel. Diese Zahlen gehen aus dem jetzt vorgeleg-ten Jahresbericht des IVA hervor.
Der Herbizidumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent auf 636 Millionen Euro gesunken. Das Marktumfeld war gekennzeichnet von der in der medialen Öffentlichkeit sehr intensiv geführten Debatte um den Wirkstoff Glyphosat.
Der Fungizidumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 Prozent auf 711 Millionen Euro. Dies beruht insbesondere auf einer verstärkten Nachfrage auf allen Handelsebenen und der Landwirtschaft. Der Gesamtverbrauch von Getreidefungiziden ist im Vergleich zu 2014 gesunken. Die Verkäufe an den Großhandel lagen aber noch über dem hohen Niveau des Vorjahres, was zu einem Lagerbestandsaufbau auf allen Handelsebe-nen geführt hat. In den frühen Entwicklungsstadien entstand zeitig Be-handlungsbedarf vor allem gegen Gelbrost, wobei der Krankheitsdruck nicht mit dem des Vorjahres vergleichbar war.
Mit dem Einsetzen der Niederschläge Ende April musste auch gegen weitere Getreidekrankheiten behandelt werden, wobei sich der Behandlungsdruck erst allmählich aufbaute. Der Befall durch Septoria und Rost lag in Norddeutschland auf einem sehr hohen Niveau.
Der Insektizidumsatz liegt im Vergleich zum Vorjahr mit 134 Millionen Euro um 10,7 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. In den Rapskulturen traten im Frühjahr
Rapsglanzkäfer und Rüssler seltener auf als im Vorjahr. Im Herbst standen im Raps keine neonikotinoidhaltigen Beizen zur Verfügung. Allerdings musste der
Rapserdfloh 2015 weniger intensiv bekämpft werden als 2014.
Insektizidanwendungen im Getreide konnten im Frühjahr 2015 reduziert werden, da
Blattläuse seltener auftraten als im Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Der Umsatz der „sonstigen" Pflanzenschutzmittel wie beispielsweise Wachstumsregulatoren, Rodentizide (Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren) und Schneckenmittel (Molluskizide) stieg um 18,1 Prozent auf 111 Millionen Euro. Bei den Wachstumsregulatoren haben der „normale" Vegetationsstart und die geringen Warenbestände in der Distribution zu einem frühen Bedarf geführt.