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21.12.2013 | 08:45 | Aroma-Streit 
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Zoff um Aroma Piperonal in Ritter-Sport-Schokolade noch nicht ausgestanden

München - Im Streit um einen Aromastoff in «Ritter-Sport»-Schokolade hat das Gericht am Freitag nach rund neunstündiger Verhandlung die Entscheidung vertagt.

Ritter-Sport-Schokolade
(c) proplanta
Bei dem Verfahren vor dem Landgericht München hatte der Richter zunächst einen Vergleich vorgeschlagen. Ritter Sport und Stiftung Warentest lehnten das aber ab. Danach wurde umfangreich weiterverhandelt. Am Freitagabend kündigte der Richter an, die Verhandlung werde am Montagnachmittag fortgesetzt.

Der Richter hatte den Parteien zunächst geraten, ein gemeinsames Gutachten in Auftrag zu geben, in dem die Herkunft des Aromastoffes Piperonal geklärt werden soll. Dazu wird es aber nun nicht kommen.

Ende November hatte Ritter Sport eine einstweilige Verfügung gegen die Behauptung der Stiftung Warentest erwirkt, das Unternehmen habe den «chemisch hergestellten Aromastoff» Piperonal verwendet. Die Stiftung Warentest hatte dagegen Einspruch eingelegt.

Ritter Sport stellt sich auf den Standpunkt, dass es sich um ein natürliches Aroma handelt. Die Stiftung Warentest hatte diese Kennzeichnung in einem Test ursprünglich als irreführend bezeichnet, weil sie einen chemisch hergestellten Aromastoff nachgewiesen habe.

Vor Gericht geht es erst einmal nur um die Behauptung. Das Testverfahren von Warentest ist nicht Gegenstand der Verhandlung. Eine Vertreterin von Stiftung Warentest sagte vor Gericht, es gebe kein Verfahren, in dem man sicher nachweisen könne, aus welcher Quelle Piperonal gewonnen und wie es dann letztlich auch hergestellt wurde.

Ritter Sport beruft sich auf eine Garantieerklärung des Aromenherstellers Symrise. Darin bestätigt die Firma, dass der Rohstoff ein natürlicher Aromastoff sei. Im Gerichtssaal stellte Symrise nun unter Ausschluss der Öffentlichkeit die Produktionsmethode des Aromastoffes vor.

Piperonal kommt laut Ritter Sport unter anderem in Blütenölen, aber auch in Pflanzen wie Pfeffer oder Dill vor. Der Schokoladenhersteller argumentiert, dass die Stiftung Warentest aufgrund ihrer Analysemethode die Herkunft des Piperonal nicht feststellen kann.

Für die Verbraucher macht es letztlich keinen Unterschied, ob das Piperonal chemischen oder natürlichen Ursprungs ist. «Der Aromastoff Piperonal stellt keine gesundheitliche Gefahr dar, Ritter Sport Voll-Nuss kann also bedenkenlos verzehrt werden», heißt es bei Warentest. (dpa)
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Kommentare 
zerberus schrieb am 21.12.2013 21:24 Uhrzustimmen(99) widersprechen(107)
Siehe Hans Ulrich Grimm : Die Suppe luegt... pflichtlektuere!!!
herkules schrieb am 21.12.2013 13:40 Uhrzustimmen(94) widersprechen(77)
Aus Sicht des Verbrauchers spielt es keine Rolle, wie das Piperonal hergestellt wurde. Es ist aber ein Stoff, den man in einer Schokolade nicht erwarten kann, und deshalb muss die Schokolade ensprechend gekennzeichnet werden, damit der Verbraucher seine Wahl treffen kann.
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