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09.07.2016 | 06:33 | Ernte 2016 
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Zuversicht der Bauern wächst wieder

Berlin - Die deutschen Bauern starten dank etwas besserer Geschäftsaussichten zuversichtlich in die Ernte.

Getreideernte 2016
Nun dröhnen die Mähdrescher wieder auf den Feldern. Und die Landwirte sind nicht mehr so pessimistisch wie noch vor kurzem zu befürchten. (c) proplanta
Die Preise an den Getreidemärkten liegen noch unter Vorjahresniveau, haben sich aber angesichts gestiegener Exportnachfrage unerwartet stabilisiert, wie der Bauernverband am Dienstag mitteilte.

Bei der Menge werden «leicht überdurchschnittliche Getreideerträge» von bis zu 48 Millionen Tonnen erwartet, das wäre knapp eine Million Tonnen weniger als im Vorjahr.

Bei Raps sollen erneut fünf Millionen Tonnen geerntet werden. Für Obst und Gemüse ist es in manchen Gegenden zu kühl und zu nass.

Für Getreide und Raps waren die Bedingungen in den vergangenen Monaten zweigeteilt, wie der Verband erläuterte. So war es im Osten und für manche sandige Böden in Schleswig-Holstein im Frühjahr zu trocken. Im Westen der Republik fiel dagegen vielerorts so viel Regen, dass die Traktoren nicht mehr auf die Felder fahren konnten.

Teils richteten Überschwemmungen und Hagel sogar Totalverluste an. ie in Deutschland erwartete Erntemenge beim Getreide liegt laut Verband aber etwa im Bereich des fünfjährigen Mittels von 47,2 Millionen Tonnen.

Bauernpräsident Joachim Rukwied sagte: «Die wirtschaftliche Situation der Ackerbaubetriebe ist wegen der niedrigen Preise für Getreide und Raps angespannt.» Das Tief des Frühjahres ist nach Einschätzung des Verbands aber durchschritten, auch wenn die Preise für Brotweizen kürzlich mit durchschnittlich 140 Euro pro Tonne noch etwa 20 Euro unter dem Vorjahresniveau lagen. In den vergangenen Wochen hätten sich die Preise jedoch stabilisiert. Stützend habe sich vor allem deutlich gestiegene Nachfrage im Export ausgewirkt, erläuterte der Verband. Zudem wurden in Norddeutschland Getreidebestände abgebaut.

Vielen Obst- und Gemüsebauern macht derzeit noch ungünstiges Wetter zu schaffen, so dass sich die Ernte teils um zwei Wochen verzögert. Bei Erdbeeren läuft sie schon auf Hochtouren, dürfte wegen zu kühlen Wetters aber mit 150.000 Tonnen um zehn Prozent niedriger ausfallen. Bei Kirschen fiel der Saisonstart vor allem im Süden ins Wasser. Bei Salat, Blumenkohl und Brokkoli ist es verbreitet zu nass zum Ernten. Die Preise liegen seit Mitte Juni wieder unter dem Vorjahresniveau.
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 09.07.2016 07:33 Uhrzustimmen(95) widersprechen(53)
Eine Vielzahl der deutschen/europäischen Bauern hat für die aktuell anlaufende Erntesaison 2016 einen erheblichen Kapitalaufwand ganzjährig für die Gesunderhaltung der jeweiligen Bestände witterungsbedingt fahren müssen aufgrund sehr ausgedehnter Regenperioden mit niedrigen Temperaturen (geistige Rückkopplung zu den verschiedenen Hochwasserszenarien, medial jedem wohl noch präsent, einzig unsere Analysten blenden frühzeitig nun als inexistent frühzeitig weg!?), einhergehend ferner mit doch erheblich eingeschränkter Sonnenstrahlungsintensitäten. - Amateurhaft zeichnet sich ungeachtet dessen wohl aber wieder das unleidige berufsständische Rezidiv nach den schon üblich jämmerlichen Baron-von-Münchhaus'schen-“Mengen-Scheinparaden“ am gesamten Bauernhorizont im Vorfeld bereits ab: Den Ernte-Reibach macht nicht das unscheinbare „Bauern-Häuflein“, abschöpfen lässt man analytisch forciert mehrheitlich die anderen(!?), ...und mit Verlaub, unter augenscheinlich ignoranten Ausblendmechanismen der vielerorts ohnedies betriebswirtschaftlich schon schwer gezeichneten Bauernschicksale auf den jeweiligen Höfen. DOPPELZÜNGIGKEIT(?) ermöglicht Abgreifpotential im Doppelpack!? Unsere(?) berufsständische Vertretung lernt es wohl nimmer mehr!? Derzeit lässt sich in vielen Wirtschaftsforen u. -blogs, frei zugänglich im übrigen für jedermann, durchaus recherchieren, was alles bei den Bauern im Argen liegt. Deutschlands / Europas größter Landwirt hat wahrlich nichts, aber auch gar nichts mehr frei verfügbar, insbesondere an Finanzkraft nicht, was in dessen Umfeld natürlich in hohem Maße selbst verschuldet ist. Genau solche Strukturen versucht man von berufsständischer Seite aber dennoch übergreifend zu etablieren, indem man den kleineren und mittleren Betrieben kontinuierlich betriebswirtschaftlich „das überlebensnotwendige Wasser“ beharrlich abgräbt. +++WARUM!?+++ KTG Agrar war / ist / bleibt alles andere als ein „bäuerliches“ mustergültiges Leuchtbild, schon gar kein Vorbild in der Außenwirkung, allenfalls repräsentiert man hier aktuell eine mehr als hinterfragungswürdige Strahlkraft. Was derzeit an die Oberfläche durchsickert, muss eher als extrem bauernschädlich übertitelt werden. Deshalb hat man ja auch diesem Schaumschläger-Blendkonstrukt Hunderte von Millionen haufenweise in den gierigen Schlund geschaufelt. Den ganzjährig euphorisch in sämtlichen Fachportalen zelebrierten Erfolgsmeldungen dieses sogenannten „Bauernimperiums“schenkte man allerdings, selbst wenn so mancher Insider insgeheim berechtige Zweifel an einer zuverlässigen Glaubwürdigkeit frühzeitig durchaus hegte, zumindest doch die unverzichtbare mediale Aufmerksamkeit, bevor man nun im vollkommenen desaströsen undurchdringbaren Chaos-Jammertal gestrandet ist. // Ich frage mich sachlich nüchtern und vollkommen unaufgeregt, ob man die Vielzahl der redlich ackernden Bauern in Deutschland, die nicht mit ähnlich freizügigen Millionenbeträgen gepuscht sind -landauf, landab- einem ähnlichen betriebswirtschaftlichen Gefährdungspotential aussetzen darf, wohl wissend, dass diese gegenüber den eigenen Familien in einer erheblichen Sorgfaltspflicht der über Generationen hinweg hart erarbeiteten Vermögenswerte auf dem jeweiligen Hof stehen!? - Hier fehlt mir von Seiten des BAUERNVERBANDES und auch in REIHEN des DRV gerade die unverzichtbare soziale Kompetenz gegenüber diesen zumindest noch öffentlichkeitswirksam „hofierten“ BAUERNFAMILIEN, deren erfolgreich unternehmerische Daseinsberechtigung an den volatilen Weltmärkten realiter auch mittragen zu wollen!!!(?) // Äußerst aufschlussreich und horizonterhellend bleibt mir, wie wohl auch dem gesamten Fachpublikum vor Ort,die diesjährige DLG-Schlammschlacht in Erinnerung. DIREKT AM VERSUCHSFELD wagte nicht ein einziger Spezialist die diesjährigen Ertragserwartungen in Zahlen kleiden zu können, jeder übte sich mit einer Ertragsprognose in vorsichtig vornehmer Zurückhaltung. Die immer häufiger dato bereits geknackte 100-dt/ha-Druschmarke mit recht dürftigen Hektolitergewichten, aktuell bei Wintergerste, wollte man DA keinesfalls verbalisieren; eine einzige Herumdruckserei ohne sich festzulegen. Demnach also keine ZAHLEN, an denen man sich namentlich hätte messen lassen müssen. Reden war SILBER, SCHWEIGEN hingegen greifbares GOLD des Augenblicks. Hier allerdings ermangelt es dem DBV / DRV wiederum nicht am egozentrischen Selbstbewusstsein, mit Zahlen, Daten und Fakten vor Erntebeginn aufzuwarten. WARUM sind denn aktuell die Getreidepreise im Keller!? Man begleitet damit die kalendarische Konsolidierungsphase von WEM!? // Es erstaunt außerordentlich, dass es noch keinem Analysten förmlich in die Augen gesprungen ist, in welchem Zustand sich dato nicht wenige Rapsbestände präsentieren; gerade in jenen Regionen, wo man über Jahrzehnte die Fruchtfolgekriterien sträflich vernachlässigte wahrhaftig mit Füßen getreten hat. Trotz 3facher Fungizidstrategien stehen viele Rapsfelder schon jetzt auf weithin sichtbaren leuchtend weißen Füßen. Die Stoppelbearbeitung nach der Ernte -auch ohne Glyphosateinsatz- wird hierdurch natürlich erheblich erleichtert, da die Strohrotte aktuell bereits am noch stehenden Halm weit fortgeschritten ist. Aber unser „unaufhaltsamer Fortschritt“ lässt selbstredend natürlich grüßen: Sogar weithin sichtbarer RAPS-KREBS durchquert keinesfalls Druscherwartungen der neuerlichen Rekorde; den niedrigen Erzeugerpreiszugeständnissen sei dies zuverlässig geschuldet. Die 5-Tonnen-Marke pro Hektar stellt auch hier wiederum das absolute Ertragsminimum dar!?// Die Wintergerste wird nun doch vielerorts wider Erwarten 10 Tage früher gedroschen, ungeachtet aller diesjähriger Wetterunbilden natürlich auf SPITZEN-NIVEAU!(?) War auch kaum anders zu erwarten. Ob die jeweiligen Bauern schon erahnen können, welche Preis auf den Abrechnungen „ausgelobt „ werden, die demnächst ins Bauernhaus flattern!? Hoffentlich ein noch zweistelliger Euro-Betrag pro Dezitonne!// Die farbenprächtige „Dauerbrenner-Bauernmär“ geht also turnusmäßig in die nächste Runde: Über den Wolken präsentieren sich die prallvollen Getreidekissen unserer lieben Frau Holle und warten nur darauf, über uns Menschenkindern auf Erden ausgeschüttelt zu werden, mit kanalisierten Flugzielen in die richtigen Empfangsportale (Umleitung CHICAGO!?) Das versteht sich wohl aber von selbst. - Der Erdanziehungskraft folgend, werden diese farbenfroh verträumten Bauernillusionen jedoch nicht selten erheblich ernüchternd extrem gegenläufige Realität, das eine oder andere Mal vollzieht sich hier sogar die brutale Bruchlandung. Träume werden dann zu Schäumen, hochverehrter Herr Rukwied als im Amt erst kürzlich bestätigter Bauernpräsident. Bauern-Traum(zerr)bilder,die Sie aktuell noch ÜBER DEN WOLKEN glorreich ausschmücken. - Die BAUERN brauchen aber keinen Crashkurs in BILDENDER KUNST sondern einzig GEERDETE WAHRHEITEN, die ihnen eine faire Teilhabe am (volatilen) Marktgeschehen ermöglichen. - Ein schönes Wochende wünscht Ihr kleines wahrheitsliebendes Bäuerlein.
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