Die Studie mit dem Titel „Die Zukunft der Rotwildlebensräume in Sachsen“ soll vor allem die Auswirkungen durch Veränderungen oder Verlust der Lebensräume dieser Wildtierart untersuchen. „Die Zerschneidung der Landschaft durch unterschiedliche Infrastrukturmaßnahmen und die immer intensivere Freizeitnutzung des Waldes durch die Bevölkerung stört die Wildtiere häufig in ihren Habitaten“, betonte der Minister.
Probleme bereiten vor allem große Verkehrswege wie Autobahnen sowie stark besiedelte Gebiete. Sie verhindern teilweise einen genetischen Austausch zwischen den einzelnen Verbreitungsgebieten. Das Rotwild ist davon besonders betroffen. „Es erfordert daher unserer gemeinsamen Anstrengungen, die bestehende
Artenvielfalt zu sichern und zu verbessern. Das heute gestartete Projekt kann dazu ganz wesentlich beitragen“, so Kupfer weiter.
Am Ende des Projekts sollen Empfehlungen zur Schaffung oder Neugestaltung von Wildtierkorridoren und Schalenwildgebieten abgegeben werden. Außerdem sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume entwickelt werden. „Wir wollen die Forschungsergebnisse aber auch dazu nutzen, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen diesbezüglich auf den Prüfstand zu stellen. Darüber hinaus erwarte ich vom Projekt Vorschläge für ein zukunftsfähiges Schalenwildmanagement, das künftig die Jäger bei ihrer Arbeit vor Ort unterstützen soll“, sagte Kupfer heute in Tharandt.
Die wissenschaftliche Bearbeitung des zweijährigen Projektes erfolgt durch die Dozentur für Wildbiologie und Jagdwirtschaft an der Fakultät Forstwissenschaften der TU Dresden. Die Kosten in Höhe von 146.000 Euro werden aus Mitteln der Jagdabgabe, einem pauschalen Jahresbeitrag der rund 10.000 Jäger in Sachsen, finanziert.
In Sachsen gibt es derzeit zehn ausgewiesene Rotwildgebiete, mit einer Gesamtfläche von rund 570.000 Hektar. Das entspricht etwa 40 Prozent der Jagdfläche des Freistaates. Außerhalb dieser Gebiete besteht ein Abschussgebot, ausgenommen sind nur ältere Kronenhirsche. Jährlich werden zwischen 3.000 und 4.000 Stück Rotwild in Sachsen erlegt. Der Gesamtbestand wird auf 10.000 bis 12.000 Tiere geschätzt. Damit ist das sächsische Rotwild in seinem Bestand nicht bedroht. (PD)