Zwar sei in diesem Winter die Niederschlagsmenge mit 190 Liter pro Quadratmeter höher als im langjährigen Mittel, wo sie bei 177 Liter pro Quadratmeter liegt. Aber auch die Zahl der Sonnenstunden und die Temperaturen seien bislang höher als im Durchschnitt.
«Das aus dem Trockensommer bestehende Regendefizit ist damit noch nicht ausgeglichen», sagte am Montag Werner Bosse, Referent für pflanzliche Produkte beim
Landvolk Niedersachsen in Hannover. Wegen des sonnigen Wetters verdunste das Regenwasser wieder schnell und stehe damit nicht den Pflanzen zur Verfügung. In einigen Regionen Niedersachsens seien die Böden ab 50 Zentimeter Tiefe komplett trocken.
Der milde Winter hat für die Landwirte zwar auch Vorteile, weil so der Stoffwechsel der Pflanzen angeregt werde. Aber wegen der fehlenden Frostperiode hätten die Pflanzen keine Winterhärte entwickeln können. Zur
Frühjahrsbestellung fahren die Landwirte derzeit auf ihre Felder, um den Boden vorzubereiten und zu säen.
Leichte Regenschauer wären im Moment gut für die Pflanzenentwicklung, sagte Bosse. Bleiben nennenswerte Niederschläge aus, dürften es tiefer wurzelnde Pflanzen wie Raps oder Zuckerrüben in diesem Jahr schwerer haben.