Wie eine
Umfrage des Landvolks Niedersachsen ergeben hat, zeichnen sich überall im Lande mittlerweile erhebliche Trockenschäden an allen landwirtschaftlichen Kulturen ab, nachdem der Mai fast keinen Niederschlag, dafür aber extreme Temperaturen gebracht hat. Verschärfend wirkt sich jetzt die Nässe im Frühjahr aus, die eine tiefere Wurzelbildung der Saaten verhindert hat, so dass die Pflanzen jetzt nicht mehr an das Wasser herankommen. Lediglich die besseren Böden im südlichen Niedersachsen verfügen noch über geringe Wasserreserven, aber auch hier drohen deutliche Ertragseinbußen bei Getreide und Raps, wenn es nicht in den nächsten Tagen ergiebig regnet.
Den Zuckerrüben und dem Mais auf diesen Standorten ist das sehr warme Wetter bisher jedoch gut bekommen, die jungen Saaten haben sich sehr zügig entwickelt und sind im Wachstum dem Normalstand voraus. Auf den leichteren Sandböden sind die Wasservorräte dagegen längst erschöpft. Hier hat es bereits massive Trockenschäden gegeben, selbst der Roggen als typische Frucht der leichten Böden leidet sichtbar unter der Trockenheit. Besonders betroffen sind aber Weizen,
Wintergerste und vor allem das Sommergetreide. Teilweise rechnen die Bauern bereits mit deutlichen Ertragseinbußen beim Getreide.
Kaum einen Wiederaufwuchs aufgrund der Trockenheit gibt es auf dem Grünland, das nach dem ersten Schnitt nur noch braun wird und mit dem Wachstum nicht wieder in Gang kommt. Positiver zeigen sich in der Regel die Kartoffelbestände, allerdings nur dank intensiver Beregnung. Dies schlägt sich jedoch in enormen Kostensteigerungen nieder. So sind auf flächenstärkeren Ackerbaubetrieben Dieselverbräuche für die Beregnungspumpen von 10.000 bis 20.000 Litern pro Woche keine Seltenheit. Bei den Bauern wird deshalb die Forderung nach einer Senkung des Steuersatzes für Agrardiesel immer lauter. (LPD)