So sollen etwa kurzfristig mehr Angestellte in der Oberförsterei Hohenleipisch (Elbe-Elster) eingesetzt werden, die die privaten
Waldbesitzer beraten und unterstützen. Das teilte das Umweltministerium am Freitag mit. Die seit 2018 anhaltende Trockenheit habe die Situation in den Wäldern «dramatisch verschärft», so
Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD).
Brandenburgs
Wälder hätten unter den extremen Temperaturen und den geringen Niederschlägen der letzten beiden Jahre gelitten, so Vogelsänger weiter. «Waldumbau und damit die Reduzierung der Folgen des Klimawandels sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben.»
Das Land will den Kiefernanteil zugunsten von Laubbäumen verringern, damit der Wald weniger anfällig gegenüber Schädlingen, Trockenheit, Sturm und Bränden ist. Brandenburg verfügt über rund 1,1 Millionen Hektar Wald. Mehr als 70 Prozent der Bäume sind Kiefern. Seit 1990 wurden laut Ministerium mehr als 85.400 Hektar Kiefernwald mit Laubbäumen angereichert.
In Hohenleipisch hat sich Vogelsänger am Freitag ein Bild von den Folgen der Trockenheit und der Fraßschäden durch Insekten gemacht. In Elbe-Elster haben Forst-Mitarbeiter besonders viele absterbende Kiefern beobachtet, wie das Ministerium mitteilte.
Borkenkäfer, Prachtkäfer und andere
Schädlinge hätten sich in dem Landkreis massiv ausgebreitet. Bereits im Jahr 2016 habe sich die Kiefernbuschhornblattwespe durch die Baumkronen gefressen und Kiefern geschwächt.
Neben der Unterstützung für die Waldbesitzer kündigte das Ministerium an, mit Hilfe von Geodaten Schaden-«Hotspots» zu erfassen und die konkreten Schadensflächen zu vermessen. Das Umweltministerium hatte Anfang August eine Förderrichtlinie zur finanziellen Unterstützung der Waldbesitzer bei der Bewältigung von Schäden, die durch Extremwetterereignisse verursacht wurden, in Kraft gesetzt. Für eine Wiederaufforstung geschädigter Flächen erhalten Waldbesitzer ebenfalls Geld.
Waldbesitzer bemängeln jedoch den hohen bürokratischen Aufwand beim Abrufen der Mittel sowie die Vorfinanzierung von Maßnahmen. Dies übersteige die Mittel vieler Waldbesitzer, teilte der Waldbesitzerverband Brandenburg mit.