Winterraps und
Wintergerste würden für die Jahreszeit gut stehen, sagte Christian Apprecht, der Sprecher des Landesbauernverbands, am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Leichtere Probleme habe es allerdings beim Winterweizen geben. «Hier war der Wassermangel schon fast grenzwertig».
Der Niederschlag der letzten Tage habe die Lage aber wieder entspannt. Viele Winterkulturen seien gut aus den Böden gekommen, bestätigte Apprecht einen Bericht von «MDR 1 Radio Sachsen Anhalt».
Durch die niedrigeren Temperaturen laufe der Pflanzenstoffwechsel zum Glück nicht auf vollen Touren. Durch viele Nebelfelder der vergangenen Wochen seien wenigstens obere Bodenschichten stets feucht gewesen und die Wasserversorgung sei ausreichend gewesen, so Apprecht weiter.
Schlechter habe die Situation vor einem Jahr für sehr viele Landwirte ausgesehen, weil zu viel Nässe Felder für Erntegerät unpassierbar gemacht haben. Zum Teil habe der Mais noch im Januar dieses Jahres auf den Feldern gestanden, erklärte der Verbandssprecher.
Sachsens Bauern jedoch leiden unter der anhaltenden Trockenheit. Es seien anhaltende Niederschläge notwendig, damit sich die Saaten im Boden gut entwickeln könnten, sagte Pflanzenbauexperte Andreas Jahnel vom Landesbauernverband der Nachrichtenagentur dpa.
Seit etwa sieben Wochen habe es keinen nennenswerten Regen mehr gegeben. «Langsam macht das Wetter mir Sorgen. So eine Wintertrockenheit hat es noch nicht gegeben, und auch die Temperaturen passen nicht zum Winter», sagte er.
Momentan sei die Lage angespannt, aber noch herrsche keine Not. «Die Pflanzen schöpfen noch aus den Reserven des nassen Sommers.» Jetzt müsse wieder Feuchtigkeit kommen - «und dann Winterruhe mit Schnee», sagte Jahnel. Das Schlimmste wäre Frost ohne Schnee.
Schon die vergangene Ernte war wegen der ungünstigen Witterung «leicht unterdurchschnittlich ausgefallen, wie Jahnel sagte. Die Erträge hätten nicht das Niveau von 2010 erreicht.
Dagegen bringt die seit September laufende Rübenkampagne gute Ergebnisse: Der Verband Sächsisch-Thüringischer Zuckerrübenanbauer erwartet unterdessen 2,2 Millionen Tonnen Rüben und damit 0,5 Millionen Tonnen mehr als vor einem Jahr. (dpa)