(c) proplanta Die Toten seien Männer im Alter zwischen 42 und 62 Jahren gewesen, teilte am Mittwoch die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe in Bielefeld mit. Die meisten Obdachlosen starben demnach in kleinen und mittelgroßen Städten, wo die Hilfsangebote nicht ausreichend seien. Die Menschen erfroren in den letzten beiden Dezemberwochen: einige am Straßenrand, andere in Bahnhöfen oder in verlassenen Gebäuden.
Die Wohnungslosenhilfe fordert die Öffnung von U-Bahnstationen und Bahnhöfen als Schlafstätten sowie bessere Obdachlosenasyle. In Deutschland lebten 2008 rund 132.000 Menschen auf der Straße. Wegen der Kälte ist die Nachfrage nach Schlafplätzen in Städten gestiegen - so auch in Hamburg. Aufgrund des großen Andrangs wurde dort das Winternotprogramm bereits leicht aufgestockt. «Niemand muss draußen übernachten», sagte eine Sprecherin der Sozialbehörde.
Auch Berlin meldete bereits zahlreiche Hilfesuchende, darunter viele Osteuropäer, die in ihrer Heimat kaum Hilfsangebote fänden. Ärzte behandeln vor allem Unterkühlungen und Lungenentzündungen. Aber auch wer eine Wohnung hat, muss unter Umständen frieren. Manche überschuldete Mieter lebten ohne Strom und Wärme in ihren vier Wänden, berichtete Thomas Winistädt von der Stadtmission in Berlin. «Vor allem ältere, leicht verwirrte Menschen sind davon betroffen.» In der Hauptstadt gibt es 70 Einrichtungen, die im Rahmen der Kältehilfe Notübernachtungen, Nachtcafés oder Suppenküchen anbieten. (dpa)
|
|