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11.10.2010 | 06:52 | Pflanzenbau 

Regen behinderte Herbstaussaat

Hannover - Trotz recht günstiger Marktaussichten für Ölsaaten dürfte der Rapsanbau in Deutschland zur Ernte 2011 nach einer Umfrage des Landvolks Niedersachsen deutlich geschrumpft sein.

Herbstaussaat
Fachleute der Saatgutwirtschaft schätzen den Rückgang der Rapsfläche auf acht bis zehn Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr. Zur Ernte in diesem Jahr waren 1,46 Mio. Hektar (ha) mit Raps bestellt worden, davon allein 124.000 ha in Niedersachsen. Anhaltende Regenfälle haben in diesem Herbst jedoch viele Anbaupläne vereitelt. Zur Saatzeit herrschten überwiegend ungünstige Witterungsbedingungen, viele Äcker waren lange Zeit gar nicht befahrbar. Selbst neue, spätsaatverträgliche Sorten konnten häufig nicht fristgerecht bestellt werden. Auch die weitere Herbstbestellung des Getreides wurde vielfach durch Regen und aufgeweichte Äcker beeinträchtigt. Gerade aufgegangene Saaten standen nach Starkregen gleich wieder unter Wasser und wurden dadurch geschädigt. Teilweise sind sogar größere Lücken und Fehlstellen in den Beständen aufgetreten.

Dem Mais und dem Grünland kamen die Niederschläge dagegen zunächst zugute. Nach der Trockenheit und geringen Erträgen beim zweiten Schnitt hatten sich die Wiesen und Weiden wieder erholt und liefern jetzt noch einmal einen recht guten letzten Aufwuchs. Viele Bauern haben deshalb das sonnige Herbstwetter Anfang Oktober genutzt und die Flächen noch einmal gemäht, um den Aufwuchs als Silage zu konservieren. Damit konnten sie die recht knappen Winterfuttervorräte ein wenig aufstocken. Das Rindvieh hat jetzt noch einmal saftiges Futter und kann länger auf der Weide bleiben. Zumeist sind es die Jungrinder, die noch Weidegang bis in den Spätherbst haben, während die Milchkühe bereits früher aufgestallt werden oder sogar ganzjährig im Stall bleiben.

Auch der Mais hatte nach dem Ende der Dürre noch einmal zum Wachstum angesetzt und einen Teil der Trockenschäden überraschend gut ausgleichen. Gleichwohl gibt es vor allem auf den leichteren Sandstandorten nach wie vor teils kräftige Mindererträge. Kühle, regenreiche Witterung hat aber anschließend die Abreife der Bestände stark verzögert. Die Silomaisernte kommt deshalb erst jetzt mit zwei bis drei Wochen Verzögerung richtig in Gang, so spät wie schon lange nicht mehr, und dürfte erst in der zweiten Oktoberhälfte einen sehr späten Abschluss finden. Die Körnermaisernte dürfte sogar noch später enden; die Bauern hoffen deshalb auf einen „goldenen Oktober“, um nicht mit zu hoher Kornfeuchtigkeit ernten zu müssen. Insgesamt stehen in Niedersachsen ungefähr 530.000 ha Mais zur Ernte an, davon knapp 100.000 ha Körnermais und CCM-Mais. (LPD)
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