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23.09.2013 | 13:42 | Forstpolitik 2013 

Neue Forststrategie für Europa vorgeschlagen

Brüssel - Die Europäische Kommission hat am Freitag eine neue Forststrategie veröffentlicht, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung in den Mittelpunkt stellt.

Forststrategie 2013
(c) proplanta
Stärker als bisher sollen Aspekte der Wertschöpfungskette und Auswirkungen anderer Politikbereiche auf die Wälder berücksichtigt werden, darunter Energie- und Unternehmenspolitik oder Forschung und Entwicklung. Zudem fordert die Kommission die Erhebung EU-weit harmonisierter Informationen über die Wälder, die 40 Prozent der Fläche der EU bedecken.

In einem ergänzenden Blueprint schlägt die Kommission Unterstützungsmöglichkeiten für die europäische Holz- und Forstwirtschaft vor, die mit EU-weit 3,5 Millionen Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von fast 500 Milliarden Euro erwirtschaftet. In Deutschland bedecken Wälder ein Drittel der Fläche, rund elf Millionen Hektar.

EU-Kommissar Dacian Cioloº, zuständig für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, erklärte: "Wälder sind wichtige Ökosysteme sowie eine Quelle für Wohlstand und Beschäftigung in ländlichen Gebieten, wenn sie angemessen bewirtschaftet werden. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die den Schutz der Wälder gewährleistet, ist eine tragende Säule der ländlichen Entwicklung und einer der Grundätze der neuen Forststrategie.“

Die derzeitige Forststrategie der Europäischen Union geht auf das Jahr 1998 zurück. Angesichts der zunehmenden Beanspruchung der Wälder und der erheblichen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, die sich in den letzten 15 Jahren auf die Wälder ausgewirkt haben, wird nun jedoch ein neuer Rahmen benötigt.  Der ergänzende Blueprint identifiziert elf Herausforderungen für die europäische Holz- und Forstwirtschaft, darunter steigende Konkurrenz für die Nutzung von Holz als Rohstoff, fehlender Fachkräftenachwuchs und sich überschneidende Politikrahmen, und schlägt Abhilfemöglichkeiten vor.

Die jetzt vorgelegte Strategie wurde von der Kommission in den vergangenen zwei Jahren in enger Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und Interessenträgern ausgearbeitet. Sie geht nun zusammen mit dem Blueprint zur Beratung an das Europäische Parlament und den Rat der EU-Staaten. (eu-aktuell)
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