Hitze und starker Wind drohen die Brände vielerorts allerdings wieder anzufachen. In den meisten der betroffenen Regionen in Italien, Griechenland, Frankreich und Kroatien sind die Rettungskräfte daher weiter in Alarmbereitschaft. Unterdessen mehren sich Stimmen, die eine schärfere Verfolgung von Brandstiftern fordern.
Italien:Die zahlreichen Wald- und Buschbrände auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien waren am Montag weitgehend unter Kontrolle. Dennoch sollen Feuerwehr und Zivilschutz in Süditalien weiter in Alarmbereitschaft bleiben, besonders in den Regionen Sizilien und Kalabrien, berichteten italienische Medien. Die Feuerwehr bei Syrakus auf Sizilien hatte noch mit drei großflächigen Bränden in einem Naturschutzgebiet zu kämpfen. Nach Angaben der Feuerwehr handelte es sich dabei um Brandstiftung.
Bei verheerenden Bränden auf Sardinien waren am Donnerstag zwei Menschen ums Leben gekommen. Auch hier handelte es sich nach Meinung des Chefs der Lufteinheiten des italienischen Zivilschutzes, General Luciano Massetti, zumeist um absichtlich gelegtes Feuer. Der italienische Verbraucherschutz Codacons hatte in den vergangenen Tagen Bürgerwehren und die Einführung von Kopfgeldern zur Ergreifung von Brandstiftern vorgeschlagen. Nach ersten Schätzungen des Zivilschutz verbrannten allein auf Sardinien etwa 25 000 Hektar Land.
Griechenland:Durch ein Feuer auf der griechischen Insel Zakynthos waren am Sonntagabend etwa 50 Urlauber auf einem Strand zwischen Flammen und Meer eingeschlossen. Die griechische Küstenwache musste die Touristen, darunter auch 15 Kinder, mit Schiffen abholen und in Sicherheit bringen, berichtete das Staatsfernsehen am Montag. Der Brand entlang des Küstenabschnitts bei Dafhne im Süden der Ferieninsel im Ionischen Meer konnte mittlerweile zum Teil unter Kontrolle gebracht werden. In der Griechenland wehen heftige Winde nach einer zweitägigen
Gluthitze mit Temperaturen bis 43 Grad.
Korsika:Bei den Löscharbeiten der seit Tagen anhaltenden Wald- und Buschbrände auf Korsika sind zwölf Feuerwehrleute leicht verletzt worden. Unterdessen habe die Justiz Ermittlungen gegen drei mutmaßliche Brandstifter aufgenommen, berichtete der Sender France Info. Einer der drei Brandherde auf der französischen Mittelmeerinsel sei noch immer nicht unter Kontrolle. Insgesamt sind auf Korsika bislang 6000 Hektar Land durch die Flammen verwüstet worden. Die Polizei hatte am Freitagabend zwei junge Viehzüchter im Alter von 21 und 24 Jahren festgenommen. Sie gaben zu, dass sie betrunken waren und das Feuer verursacht haben. Ihnen droht eine zehnjährige Haftstrafe. Ein 68 Jahre alter Hotelbesitzer muss sich wegen fahrlässiger Brandstiftung vor Gericht verantworten. Er hatte beim Verbrennen von Müll den Waldbrand ausgelöst.
Kroatien:
Ein Großbrand wütet seit Sonntag auf der kroatischen Adriainsel Ciovo. Die Flammen haben mehr als 200 Hektar Nadelholzwälder und Gebüsch vernichtet, wie das kroatische Staatsfernsehen HRT am Montag berichtete. Siedlungen seien von den Flammen nicht betroffen, hieß es. An den Löscharbeiten sind 250 Feuerwehrmänner mit acht Löschflugzeugen beteiligt. Die Behörden vermuten Brandstiftung als Ursache der Flammen. (dpa)