Der wichtigste Schritt zur Vermeidung einer Infektion sei Hygiene, sagte der leitende Krankenhaushygieniker Nils Hübner am Samstag am Rande einer Informationsveranstaltung in Greifswald. «Es ist ein neuer
Erreger, aber es ist kein neues Problem.» Neben den 50 Zuhörern im Hörsaal seien rund 12.000 Facebook-User der Veranstaltung gefolgt.
Die Menschen sollten einen realistischen Blick auf das Geschehen werfen. Laut Robert Koch-Institut waren in der vergangenen Woche in Deutschland knapp 100.000 Menschen mit dem Influenza-Virus infiziert.
Dies sollte mit der aktuellen Zahl von Covid-19-Erkrankungen von wenigen Dutzend ins Verhältnis gebracht werden, sagte Hübner. «Das muss man sich mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und sich selbst sagen, wie aufgeregt man mit dieser Situation umgehen will.» Für ihn ist die Aufmerksamkeit, die das Virus erhält, Teil eines medialen Ereignisses: «Der Rauch, der entsteht, steht im Moment noch in keinem Verhältnis zum Feuer, das wir haben.»
Er warnte in diesem Zusammenhang auch vor Hamsterkäufen. Ihm seien weder aus China noch Norditalien Meldungen über Hunger bekannt. Er erwarte auch nicht, dass in Deutschland eine solche Mangelsituation auftauche. Zudem würden viele
Lebensmittel wieder weggeschmissen. Er sehe auch die psychologische Komponente von Hamsterkäufen: «Wenn die Menschen vor leeren Regalen stehen, führt das wieder zu Hamsterkäufen. Das ist ein selbstverstärkender Prozess.»