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30.03.2020 | 08:57 | Löschwasserversorgung 

Waldbrandvorbeugung: Thüringen kontrolliert Löschteiche in Wäldern

Erfurt - Die Landesforstanstalt Thüringen will sich verstärkt auf die Bekämpfung von Waldbränden vorbereiten.

Waldbrandvorbeugung Löschteich
Wenn ein Waldbrand ausbricht, muss die Feuerwehr schnell an Wasser kommen. In Thüringen wird nun der Zustand der Feuerlöschteiche unter die Lupe genommen. (c) proplanta
Deshalb sollten noch in diesem Jahr 40 von landesweit 155 Feuerlöschteichen in den Wäldern saniert werden, sagte ThüringenForst-Sprecher Horst Sproßmann der Deutschen Presse-Agentur. 725.000 Euro werde der Forst dafür bereitstellen.

In Thüringens Wäldern gebe es bereits viele gut ausgebaute Waldwege, sodass Feuerwehrfahrzeuge zuverlässig zu brennenden Waldstücken gelangen könnten, sagte Sproßmann. «Das ist nicht unser Problem.» Anders sehe es mit der Löschwasserversorgung in Waldgebieten aus. «Das ist in der Regel unser Problem.»

Nach Angaben von Sproßmann gilt Thüringen innerhalb Deutschlands zwar eigentlich nicht als klassisches Waldbrandgebiet. Die im Freistaat vielerorts vorhandenen Fichten und die Böden, auf denen sie stehen, seien nicht übermäßig feueranfällig.

Vor allem in den Kiefernwäldern Brandenburgs sei es dagegen in den vergangenen Jahren immer wieder zu Bränden gekommen. Allerdings steige durch den Klimawandel auch für Thüringer Wälder die Gefahr, sagte Sproßmann. Darauf müsse sich der Forst vorbereiten.

Im vergangenen Jahr hatten zum Beispiel am Bleilochstausee im Saale-Orla-Kreis mehrere Hektar Wald gebrannt. Die Feuerwehr war mehrere Tage im Einsatz gewesen. Ein Polizeihubschrauber warf Wasser über dem Gebiet ab.

Viele der Löschteiche in den Thüringer Wäldern seien schon zu DDR-Zeiten angelegt worden, sagte Sproßmann. In der Regel handle es sich dabei um künstlich angelegte Wasserreservoirs. Es gebe aber auch natürliche angestaute Teiche, die dazu benutzt werden könnten, die Wasservorräte von Feuerwehrfahrzeugen im Einsatz wieder zu befüllen, ohne dass die Wagen dafür besonders weit fahren müssten.

«Entscheidend ist, dass die schweren Fahrzeuge bis an den Rand des Löschteichs heranfahren können», sagte Sproßmann. Wenn in diesem Jahr dann die ersten 40 Löschteiche saniert seien, sollten in den folgenden Jahren auch die restlichen wo nötig instandgesetzt werden. «Das wird bei manchen schneller und günstiger gehen als bei anderen», so der Sprecher. Die Teiche seien in der Vergangenheit recht unterschiedlich gewartet worden.

Zudem will der Forst nach Angaben von Sproßmann drei Tankanhänger kaufen, mit denen Löschwasser möglichst nahe an Brandherde gefahren werden kann. Sie sollten unter der Hoheit des Forsts stehen und in Sondershausen, Meiningen und Stadtroda abgestellt werden.

Im Einsatzfall würden sie dann von Forstschleppern gezogen. «Wenn die voll sind, sind sie so schwer, da geht nichts mehr mit Pkws», erklärte Sproßmann. Auch die Anhänger sollten noch in diesem Jahr angeschafft werden - wenn die Corona-Krise das nicht verhindert. Zu den Kosten konnte Sproßmann keine Angaben machen.
dpa/th
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