Das zeigt der Weltrisikobericht 2012, den das Bündnis Entwicklung Hilft am Mittwoch in Bonn vorgestellt hat.
«Das Risiko eines Landes, Opfer einer Katastrophe zu werden, hängt entscheidend vom Zustand der Gesellschaft ab», sagte der Geschäftsführer des Bündnisses, Peter Mucke. Dazu zählten die sozialen, ökonomischen und institutionellen Bedingungen.
Der Politik hielt er vor, den wechselseitigen Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und Katastrophenrisiko bislang zu wenig beachtet zu haben.
In dem Bericht enthalten ist der Weltrisikoindex, der an der Universität der Vereinten Nationen (UNU-EHS) in Bonn zusammen mit dem Bündnis erarbeitet wurde. Er berechnet für 173 Länder weltweit das Risiko, Opfer einer durch ein Naturereignis ausgelösten Katastrophe zu werden.
Am gefährdetsten ist demnach der pazifische Inselstaat Vanuatu. Deutschland belegt Rang 146 und ist damit in der niedrigsten der fünf Risiko-Klassen.
Regionen mit den größten Katastrophenrisiken liegen dem Index zufolge in Ozeanien, Südostasien, in der südlichen Sahelzone und insbesondere in Mittelamerika und der Karibik.
Unter den 15 Ländern mit dem höchsten Risiko weltweit rangieren gleich acht Inselstaaten, nach Vanuatu folgen Tonga und die Philippinen auf den Plätzen zwei und drei. Sie sind Wirbelstürmen,
Überschwemmungen und dem Anstieg des Meeresspiegels besonders ausgesetzt.
Die weitere Besiedelung der Küstenräume habe Veränderungen der Lebensräume an der Küste und im Meer zur Folge.
Weltweit seien bis zu 85 Prozent der Austernriffe zerstört, ebenso wie 30 bis 50 Prozent des Marschlandes und der Mangrovenwälder, sagte der amerikanische Meeresbiologe Michael W. Beck von der Umweltschutzorganisation The Nature Concervancy (TNC).
Die Organisation ist am aktuellen Bericht beteiligt. Beck forderte den Wiederaufbau der Riffe. Sie verringerten die Wucht der anrollenden Wellen und reduzierten die Erosion und damit auch die Verwundbarkeit von Siedlungen.
Sie böten also einen natürlichen
Küstenschutz mit einer
Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz, die Wellenbrecher aus Beton niemals erreichen könnten. (dpa)