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28.06.2012 | 10:04 | Offshore-Anlagen 
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Ramsauer will weniger Umweltauflagen für Energiewende

Berlin - Nach Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat sich jetzt auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) für ein Aufweichen von Umweltauflagen ausgesprochen, um die Energiewende voranzutreiben.

Windrad
(c) proplanta
«Es kann nicht sein, dass Windparks auf hoher See nicht gebaut werden können, weil das Einrammen der Windkraftanlagen bestimmte Arten von Walen stören würde», sagte der CSU-Politiker der «Passauer Neuen Presse» (Mittwoch).

Kritik kam vom Naturschutzbund Deutschland (NABU). «Deutschlands einziger heimischer Wal, der Schweinswal, ist zunehmend durch lärmintensive Meeresnutzungen, insbesondere aber durch die Rammarbeiten beim Bau von Fundamenten für Windräder auf See, gefährdet», erklärte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

«Geltendes Recht und bestehende Grenzwerte einfach außer Kraft setzen zu wollen, zeugt von einem hilflosen Versuch, vom eigenen Versagen abzulenken», kritisierte der NABU. Sowohl beim Ausbau der Stromnetze als auch beim Ausbau der Offshore-Windenergie unterliege die Bundesregierung nationalen und internationalen Verpflichtungen des Arten- und Lebensraumschutzes.

Für den notwendigen Netzausbau schlägt Ramsauer vor, auch vorhandene Trassen in der Hand des Bundes zu nutzen - «Flächen entlang der Bundesautobahnen, der großen Bundeswasserstraßen oder der Bahnstromtrassen». Dazu sagte Ramsauer: «Wenn wir beispielsweise die rund 7300 Kilometer Bahnstromtrassen nutzen und die notwendige Nachrüstungen über 20 Jahre abschreiben würden, hätten wir eine Mehrbelastung von allenfalls 0,3 Cent je Kilowattstunde.»

Es sei immer klar gewesen, dass die Energiewende nicht zum Nulltarif zu haben sei, sagte der Minister. Wer die Energiewende wirklich wolle, müsse auch bereit sein, mehr für Strom zu bezahlen als in der Vergangenheit. (dpa)
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Kommentare 
Radovin Zips - Landfunk-Redakteur schrieb am 29.06.2012 10:00 Uhrzustimmen(179) widersprechen(173)
Ich lese immer "Ramsauer will..." und das in letzter Zeit sehr häufig. Da bleibt zu hoffen, daß er auch einmal kann, bevor er im kommenden Jahr sang- und klanglos aus Amt und Würden verschwindet. Im Übrigen ist es wohl mehr als dreist, den Naturschutz vor den Profit zu stellen. Welches Problem wird dadurch gelöst? Ein Problem kann nicht durch ein anderes beseitigt werden. Das wäre, als würde ein Loch mit dem nächsten gestopft...
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