Aufgrund der starken Niederschläge sowie dem erhöhten Krankheitsdruck ist eine präzise Voraussage zum jetzigen Zeitpunkt schwierig. Für eine Gesamtbeurteilung müssen deshalb die weiteren Erhebungen von swiss granum abgewartet werden.
Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es im Mai und bis Mitte Juni deutlich zu nass. Die Sonne liess sich ebenfalls kaum blicken. Die Temperaturen lagen im Mai 0.6 Grad unter der Norm 1981-2010. Ende Mai wurden die Kulturen aus diesem Grund schlechter beurteilt als noch im April. Trotz des regnerischen Wetters präsentieren sich die Wintergetreidekulturen in recht gutem Zustand.
Kulturen wie Sommerweizen, Sommergerste, Silo- und
Körnermais, welche im Mai in der Jugendentwicklung standen, leiden weit mehr unter den nassen Bedingungen. Generell ist regional unterschiedlich jedoch bei allen Kulturen ein erhöhter Krankheitsdruck (z.B. Gelbrost, Septoria) festzustellen. Vereinzelt ist auch Lagerung bei der
Wintergerste zu beobachten. Eine präzise Voraussage ist deshalb zum jetzigen Zeitpunkt schwierig. Für eine Gesamtbeurteilung müssen die weiteren Erhebungen von swiss granum abgewartet werden.
Backfähiges Brotgetreide
Beim backfähigen Brotgetreide kann mit einer, verglichen mit den Jahren 2011-2013, stabilen Erntemenge gerechnet werden. Die Brotweizenernte wird auf 400‘000 t geschätzt. Die Dinkelernte liegt mit 13‘000 t tiefer als im Vorjahr. Die Roggenernte wird mit 9‘200 t auf vergleichbarem Niveau wie 2013 geschätzt. Die Erntemenge an backfähigem Brotgetreide wird insgesamt auf ca. 423‘000 t geschätzt.
Futtergetreide inkl. nicht backfähigen Brotgetreides
Die geschätzte Futterweizenernte liegt mit knapp 52‘000 t tiefer als in den beiden Vorjahren. Mit 190‘000 t liegt die erwartete Gerstenernte im Rahmen des Vorjahres. Die geschätzte Hafermenge liegt in der Grössenordnung der letzten fünf Jahre. Bei Triticale wird mit einer um 5.5% höheren Menge gerechnet als 2015. Für eine genaue Prognose der Körnermaisernte ist es noch zu früh. Die aktuelle Schätzung liegt mit 137‘000 t auf dem Niveau des Jahres 2014.
Die Futtergetreideernte 2016 wird auf ca. 477‘000 t geschätzt. Darin inbegriffen ist ebenfalls die nicht backfähige Menge an Brotgetreide, welche auf ca. 38‘500 t veranschlagt wird. Bei optimalem
Witterungsverlauf und guten Erntebedingungen kann ein Teil dieser Menge im Mahlgetreidesektor abgesetzt werden.
Ölsaaten / Eiweisspflanzen
Die
Rapsernte wird mit 75‘600 t deutlich tiefer als im Vorjahr geschätzt (- 13.1%). Die Sonnenblumenernte bewegt sich mit 10‘100 t über dem Vorjahresniveau (+ 3.4%). Insgesamt ist bei den Ölsaaten mit knapp 91‘000 t eine Abnahme verglichen mit dem Vorjahr zu erwarten. Bei den Eiweisserbsen und somit auch bei den Eiweissträgern insgesamt wird ein leichter Anstieg erwartet (+ 10.1% resp. + 9.9%). Die geschätzte Menge beträgt 18‘500 t.
Die Aussagen zu den Erntemengen 2016 sind immer noch mit entsprechender Vorsicht zu geniessen, da die theoretischen Ernteschätzungen von der Praxis abweichen können.