Die Zuckerfabriken dagegen müssen noch einige Tage laufen, um die unerwartet hohen Erträge vollständig verarbeiten zu können. Wie der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer gegenüber dem Landvolk-Pressedienst mitteilt, werden noch bis zum Ende der 2. Januar-Dekade Rüben an die vier niedersächsischen Verarbeitungsstätten geliefert.
An etlichen Feldrändern in den Anbaugebieten im südhannoverschen Raum sowie der Braunschweiger Börde und rund um Uelzen künden gut sichtbar die Rübenmieten von dem Erntesegen des Jahres 2014. Mit mehr als 80 Tonnen Rüben je Hektar und einem Zuckergehalt von um die 17,6 Prozent haben die Landwirte mehr als 14 Tonnen Zucker je Hektar geerntet. Das sind immerhin 14.000 Kilotüten Zucker je Hektar oder 1,5 Tüten je Quadratmeter. Die hohen Erträge haben viele Landwirte veranlasst, bereits einen Teil der diesjährigen Ernte auf ihre Quotenkontingent des kommenden Jahres vortragen zu lassen. Damit dürfte die Anbaufläche 2015 gegenüber aktuell um die 100.000 ha in Niedersachsen deutlich geringer ausfallen.
Der Zuckermarkt wird als einer der letzten EU-Agrarmärkte ab 2017 ebenfalls liberalisiert. Es wird weiterhin eine Zuckermarktordnung Gültigkeit haben, allerdings entfallen die mengenregulierenden Elemente. In einer langfristigen Marktprognose erwartet die
EU-Kommission eine Verringerung des Preisabstandes zwischen Binnen- und Weltmarktpreis. EU-weit gehen die Marktexperten in Brüssel von einem Rübenanbau auf bisherigem Niveau aus, allerdings dürfte sich der Anbau auf die wettbewerbsfähigsten Regionen konzentrieren. Niedersachsens Ackerbauern sind optimistisch, dass die hiesigen Standorte dazu zählen werden. (LPD)