Laut der Prognose der EU-Ausschüsse der
Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) von Dienstag dieser Woche (4.7.) sei mit einer Steigerung der EU-Getreideproduktion um 0,4 % auf 296,80 Mio. t zu rechnen; damit würde der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre jedoch verfehlt. Im Einzelnen wird dabei die Weichweizenernte auf 140,88 Mio. t geschätzt, was im Vergleich zu 2016 ein Plus von 4,1 % bedeuten würde. Dagegen solle die Gerstenerzeugung um 4,5 % auf 56,61 Mio. t zurückgehen.
Für Mais sagen die Dachverbände einen Rückgang von 2,6 % auf 58,67 Mio. t voraus. Der COPA/COGECA-Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Getreide“, Max Schulman, stellte fest, dass sich Frost und Trockenheit vor allem in Frankreich und anderen südeuropäischen Ländern negativ auf die Qualität der EU-Getreideproduktion ausgewirkt haben dürfte. Jedoch erwartet er „eine Beeinträchtigung des Marktgleichgewichtes“ wegen der günstigen
Ernteaussichten in den USA, Kanada und Kasachstan.
Unterdessen zögen die Landwirte laut Schulman die Richtigkeit der Schätzungen über die Überhangbestände in der EU in Zweifel. Der Viehsektor habe bereits Schwierigkeiten bei der Beschaffung der für ihn notwendigen Mengen. Die Ölsaatenerzeugung in der Gemeinschaft werde nach der aktuellen Prognose von
COPA und
COGECA im Vergleich zu 2016 um 1,6 % auf 32,23 Mio. t steigen.
Für den
Raps werde dabei mit einem Plus von 2,5 % auf 21,03 Mio. t gerechnet, berichtete der COPA/COGECA-Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Ölsaaten“, Mike Hambly. Mit dieser Durchschnittsmenge werde den Viehhaltern eine gute Futterversorgung ihrer Tiere mit
Eiweißpflanzen garantiert. Aufgrund der besseren Wetterbedingungen im Winter habe sich die Produktion diesmal in Richtung
Winterraps verschoben, was die höheren Produktionsmengen erkläre, stellte Hambly fest. Allerdings seien die Erzeuger aufgrund der niedrigen Preise unter Druck geraten. Gleichzeitig seien nämlich die
Produktionskosten gestiegen, weil die Landwirte ihre Kulturen wegen des Verbots der Saatgutbeizung mit Neonikotinoiden häufiger spritzen müssten.