(c) proplanta Die Mindererträge bei Raps und Getreide werden im bundesweiten Durchschnitt bei 10 -15 %, in manchen Regionen bei bis zu 80 % liegen. Dies sagte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Die finanziellen Verluste würden für die Bauern lediglich dadurch etwas gemindert, dass wegen der knapperen Ernte die Getreidepreise leicht anziehen. Sonnleitner stellte klar, dass der Bauernverband keine „neue Dürresubvention“ für die Landwirtschaft fordert und „Hilfen nach dem Gießkannenprinzip“ als Ausgleich für die Dürreschäden ablehnt. Vielmehr müsste denjenigen Betrieben, die unverschuldet wegen der Ernteausfälle in Existenznot geraten sind, einzelbetrieblich geholfen werden.
So gäbe es Sonderkredite der Landwirtschaftlichen Rentenbank, eine Stundung von Pachten werde anvisiert und stillgelegte Flächen dürften zur Futtergewinnung genutzt werden. Außerdem hätten die Bauern in Selbsthilfeaktionen Futterbörsen eingerichtet. Da aber diese Hilfen bei Existenzgefährdungen nicht ausreichten, verlangte Sonnleitner die vorzeitige Auszahlung von Prämien bereits im September. Diese Prämien stünden den Landwirten ohnehin am Ende des Jahres zu.
Sonnleitner kritisierte im Interview außerdem die Absicht einiger Bundesländer, Mittel für Biobauern zu kürzen. Er wies darauf hin, dass Brüssel bereits die Gelder für die so genannte zweite Säule gekürzt habe. Dies bedeute für Ökobauern und viele andere Betriebe Kürzungen bei Zuschüssen für Umweltmaßnahmen oder für benachteiligte Gebiete. Die Bundesländer seien deshalb gefordert, die Kürzungen auszugleichen. „Sonderopfer für Ökobauern lehne ich ab“, erklärte Sonnleitner.
Quelle: DBV 8/2006
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