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15.02.2008 | 07:25 | Getreide-Anbaufläche weltweit 

Landwirte bauen weltweit mehr Getreide an

Hannover - Rund um den Globus setzen die Landwirte verstärkt auf den Anbau von Weizen.

Weizenanbau
(c) proplanta
Bereits seit 2006 werden weltweit immer mehr Felder mit Weizen bestellt, zitiert der Landvolk-Pressedienst Zahlen des Internationalen Getreiderates (ICG). Damals registrierten die Statistiker eine weltweite Weizenanbaufläche von 208,3 Mio. Hektar (ha). Ein Jahr später waren es mit 214,8 Mio. ha bereits 6,5 Millionen ha mehr, das entspricht einer Steigerung von 3,12 Prozent.

Für das laufende Jahr wird die weltweite Anbaufläche auf 220,5 Mio. ha geschätzt, das wären noch einmal 5,7 Mio. ha beziehungsweise knapp 2,7 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Aufgrund der Anbauausdehnung, aber auch einer erwarteten Erhöhung der Hektarerträge, schätzt der ICG die Gesamternte 2008/09 auf 642 Mio. Tonnen (t), das wäre ein neues Rekordaufkommen und eine Steigerung um 39 Mio. t oder 6,5 Prozent mehr als in 2007/08. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Prognose allerdings noch sehr unsicher. So leiten die Experten des Getreiderates ihre Schätzung aus den bisher weltweit bekannt gewordenen Anbaudaten und „normalen“ Witterungsverhältnissen ab.

Über die größte Anbaufläche weltweit verfügt trotz einer Anbaueinschränkung Indien, wo der Weizen auf 27,4 Mio. ha ausgesät wurde. Die Landwirte in den 27 EU-Mitgliedstaaten haben ihre Weizenanbaufläche um 4,8 Prozent auf 26,3 Mio. ha erweitert. Zum einen dürfte sich hier die Aussetzung der Flächenstilllegung bemerkbar machen, zum anderen haben viele Landwirte aufgrund der zuletzt hohen Weizenpreise den Rapsanbau zugunsten des Weizens eingeschränkt. Während die Weizenanbaufläche für China nahezu unverändert auf 23 Mio. ha geschätzt wird, beträgt die Erntefläche in den USA mit 21,7 Mio. ha rund 5,3 Prozent mehr als zur Ernte 2007/08. Noch stärker ausgeweitet haben die Australier und Kanadier die Weizenfläche. So wird der australische Anbau auf 13,5 Mio. ha geschätzt, das wäre ein Plus von 9,8 Prozent, und die Weizenfläche in Kanada soll um 14 Prozent auf nun 9,8 Mio. ha gestiegen sein.

Bei der erwarteten Erntemenge verschiebt sich die Rangfolge allerdings. Hier steht die EU dank hoher Erträge mit Abstand vorn. Zur weltweiten Ernte 2008/09 könnte sie im kommenden Sommer 136,7 Mio. t Weizen zusteuern, das wäre fast ein Fünftel der Gesamtmenge und würde eine Steigerung um fast 17 Mio. t oder 13,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten. Die Erntemenge für China wird wie in der laufenden Saison auf 106 Mio. t veranschlagt, während der flächenmäßig größte Weizenanbauer Indien „nur“ 72 Mio. t einbringen soll. In den USA könnten 61,5 Mio. t Weizen geerntet werden, das wären 9,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor, während die Ernte für Kanada auf 24 Mio. t und damit 19,4 Prozent mehr veranschlagt wird. Das Aufkommen in Australien könnte sogar um 77 Prozent auf 22,5 Mio. t steigen und damit nach den dürrebedingt sehr schlechten Vorjahren wieder auf ein normales Niveau für den fünften Kontinent klettern. (LPD)
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