Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

26.07.2023 | 13:20 | Maiserzeugung 
Diskutiere mit... 
   1   2

Europäischer Maisanbau steht vor großen Herausforderungen

Bonn - Auf Einladung des polnischen Maisverbands (PZPK) trafen sich die Mitglieder der Vereinigung der Europäischen Maiserzeugung (CEPM) Ende Mai in Posen, Polen. 

Europäischer Maisanbau
(c) proplanta
Derzeit besteht die CEPM aus zehn Mitgliedern aus zehn verschiedenen europäischen Staaten, darunter auch das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK).

Maisanbau in Europa

Im Mittelpunkt des Treffens stand die derzeitige für Mais keineswegs optimale Witterung. Die über ganz Europa hinweg langen Hitze- und Trockenperioden sind für den europäischen Maisanbau zunehmend herausfordernd. In Frankreich wird intensiv über die Möglichkeit von Wasserrückhaltemöglichkeiten diskutiert, um Niederschlagsmengen aus regenreichen Zeiten für spätere Beregnungen der Maisbestände zu speichern.

Die Länder Polen, Rumänien, Slowakei und Bulgarien beschäftigt weiterhin der Beschluss der EU, die Zölle auf ukrainische Einfuhren von Weizen, Mais, Gerste, Geflügel, Eier und Zucker aufzuheben. Dieser Beschluss wurde im Zuge des Ukrainekriegs getroffen, um den Handel dieser Produkte zu gewährleisten, unabhängig von der Situation hinsichtlich der Schwarzmeerroute.

Die Kombination aus Aussetzung der Zölle und die prekäre Lage am Schwarzen Meer, die durch die Aufkündigung des Getreideabkommens durch Russland jüngst ihren Höhepunkt fand, führten zu einem massiven Anstieg (+300 %) des ukrainischen Handels über die Landwege zu den angrenzenden europäischen Staaten. Der ungebremste Zustrom sorgte für einen drastischen Preisverfall der inländischen Erzeugnisse und für volle Läger der Handelsunternehmen, sodass für die Ware der heimischen Erzeuger keine Lagerkapazitäten zur Verfügung standen.

Maisanbauende Betriebe befinden sich dadurch zunehmend in einer existenziellen Krise, da aus Sicht der Landesvertreter die Vorschläge der europäischen Kommission, die landwirtschaftlichen Betriebe in diesen Ländern zu entlasten und Entschädigung zu zahlen, nicht weitreichend genug sind und die Lagersituation auf längere Sicht nicht gelöst wird.
DMK
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Thomas Werner schrieb am 02.08.2023 12:33 Uhrzustimmen(0) widersprechen(0)
In Anbetracht der desaströsen 2022er Ernte sehe ich das noch nicht als Problem. Welcher westeuropäische Produzent könnte Stand heute dadurch beeinträchtigt sein ?
  Weitere Artikel zum Thema

 Größeres Maisareal in maßgeblichen Bundesländern erwartet

 Getreideproduktion: EU-Kommission erwartet mehr Mais und weniger Weizen

 Gewerkschaft kritisiert Umstrukturierung beim Deutschen Milchkontor

 USA: Farmer säen weniger Mais und Weizen

 Neuer Rahmenvertrag soll den heimischen Maisanbau ankurbeln

  Kommentierte Artikel

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig