Wie die
Landwirtschaftskammer Österreich am vergangenen Mittwoch (26.6.) beimtraditionellen Erntegesprächmitteilte, wird eine Druschmenge von rund 2,95 Mio. t erwartet; das wären zwar 13 % mehr als im Dürrejahr 2018, aber 2,4 % weniger als im Fünfjahresmittel. Bemerkenswert ist laut Kammer allerdings, dass die
Erntemenge den Prognosen zufolge trotz der Einschränkung des Getreideanbaus um fast 8.000 ha binnen Jahresfrist zulegen wird.
Neben der
Ernteschätzung stand das Thema
Klimawandel im Mittelpunkt des Gesprächs. Kammerpräsident Josef Moosbrugger unterstrich dabei erneut die Notwendigkeit von Forschung und
Züchtung, um die Anpassungsfähigkeit der Landwirte an die veränderten Bedingungen zu stärken. „Hier erwarten wir auch von der EU klare Entscheidungen, will sie nicht im Bereich neue Züchtungsmethoden ins Hintertreffen geraten“, so Moosbrugger.
Der Präsident sprach sich außerdem gegen nationale Alleingänge und Sonderwege aus, die für die Landwirtschaft immer auch Wettbewerbsverzerrung bedeuteten.
Der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager, monierte in dem Zusammenhang die geringere Konkurrenzfähigkeit der österreichischen
Bauern durch den Wegfall von Wirkstoffen im Pflanzenschutz.
Um die Wettbewerbsnachteile auszugleichen, appellierte Schmuckenschlager an den Einzelhandel, keine Produkte anzubieten, die nicht unter vergleichbaren Standards produziert worden seien. Das Gütesiegel der
Agrarmarkt Austria (AMA) biete den
Konsumenten bereits eine Entscheidungshilfe, indem es Aufschluss über die österreichische Herkunft von Fleisch, Eiern, Milchprodukten sowie Obst und Gemüse gebe.