Von den anfangs über 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei den Kreisentscheiden im Februar 2009 hatten sich über die Bezirksentscheide 56 junge Frauen und Männern für den Landesentscheid qualifiziert. In Freising mussten sich die Bezirksbesten zwei Tage lang anspruchsvollen theoretischen und praktischen Aufgaben stellen.
So führten die Landwirte eine Getreidebonitur hinsichtlich Verunkrautung, Krankheits- und Schädlingsbefall durch, beurteilten zwei Kühe nach allgemein gültigen Richtlinien und trafen eine begründete Kaufentscheidung und rangierten im Team einen Zweiachsanhänger rückwärts in Parkposition. Die Teams der Landwirtschaft II mussten einen Düngerstreuer abdrehen, und einen Nährstoffvergleich mit dem Computerprogramm Excel durchführen.
Die Auszubildenden im Beruf Hauswirtschaft bereiteten Gebäck für eine Geburtstagsfeier zu, die im Rahmen der zusätzlichen Einkommensquelle „betreutes Wohnen auf dem Lande“ vorzubereiten war, deckten und dekorierten die Kaffeetafel, bereiteten das Kuchenbüfett und dekorierten dazu passend den Eingangsbereich. Die Jungförster zeigten ihre praktischen Fähigkeiten beim Wechseln einer Motorsägenkette und beim Kombinationsschnitt an zwei hochgelegten Stämmen. Zudem pflanzten sie nach einem vorgegebenen Schema Jungbäume und mussten Schadbilder an Waldbäumen erkennen sowie Baumarten und geschützte Pflanzen erkennen.
„Trotz schwieriger Bedingungen in der Landwirtschaft ist die Aus- und Fortbildung ein Grund- und Meilenstein für die berufliche Existenz. Der Berufswettbewerb der
Landjugend stellt die Qualität der Berufsausbildung in der Landwirtschaft heraus und zeigt Politik, Verbrauchern und der gesamten Gesellschaft die Leistungsfähigkeit unserer Landwirtschaft auf“, sagte Gerd
Sonnleitner, Präsident des Deutschen und des Bayerischen Bauernverbandes bei der Siegerehrung in Freising.
Der landwirtschaftliche Berufsnachwuchs begeisterte durch sein Können und zeigte, dass die heimische Land-, Forst- und Hauswirtschaft über einen Berufsnachwuchs verfüge, der weder national noch international einen Vergleich scheuen muss. Der Bayerische
Bauernverband betrachtet den Berufswettbewerb, der in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftsverwaltung und den berufsbildenden Schulen durchgeführt wird, als ein sinnvolles Element zur Ergänzung der Berufsausbildung. Es ist ein Leistungsvergleich in den Bereichen Allgemeinbildung, Berufstheorie und Praxis ohne Examens- oder Prüfungscharakter.
Das Finale des Berufswettbewerbes 2009 mit dem Motto „Grüne Berufe - Wir fürs Land!“ findet vom 25. bis 29. Mai in Nienburg in Niedersachsen statt. Die bayerischen Siegerinnen und Sieger in den Sparten Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Forstwirtschaft stellen sich dort dem Wettbewerb um den bundesdeutschen Titel. (bbv)