„In Darmstadt entsteht das Energiehaus der Zukunft“, sagte sie am Donnerstag bei einem Besuch der Universität. Studenten entwickeln dort ein energieautarkes Gebäude mit innovativer Technik wie hoch wärmedämmenden Bauteilen, Solarzellen und Wärmepumpen. „Innovationen aus Hessen setzen international Maßstäbe. Besonders bedeutsam ist, dass dies auf dem wichtigen Gebiet der Energieeffizienz stattfindet“, sagte die Ministerin. Sie informierte sich an der TU Darmstadt über die Vorbereitungen zum so genannten Solar Decathlon – einem internationalen architektonischen und energietechnischen Wettbewerb für solarbetriebene Wohnhäuser, der vom US-Ministerium für Energie ausgelobt wird. 2007 war die TU Darmstadt schon einmal Sieger.
Laut der Ministerin werden in Deutschland rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs für Raumheizung und Warmwasserbereitung aufgewendet. „Das ist eindeutig zuviel. Durch Wärmeschutz und Einsatz moderner Gebäude- und Anlagentechnik kann dieser Verbrauch um die Hälfte reduziert werden“, sagte Lautenschläger. Dadurch könnten die CO2-Emissionen in Deutschland jährlich um rund 50 Millionen Tonnen gemindert werden. In Hessen gibt es der Ministerin zufolge ein riesiges Potenzial für Einsparung. In dem Bundesland gibt es nach ihren Angaben rund 1,3 Millionen Wohngebäude mit rund 2,8 Millionen Wohnungen. 84 Prozent davon seien vor 1978 gebaut worden.
Bei dem Decathlon-Wettbwerb werden 10 „Disziplinen“ der Energieeffizienz und
Nachhaltigkeit gewertet, unter anderem Technik, Energiebilanz, Wohnkomfort und Vermarktungsstrategien. Dabei müssen die teilnehmenden Colleges und Universitäten ein energieautarkes Wohngebäude für das Wohnen im Jahr 2015 entwerfen und drei Wochen lang ihre Häuser im laufenden Betrieb präsentieren.
Die Ministerin lobte bei ihrem Besuch das innovative Energiekonzept des Decathlon-Hauses 2009. „Das Haus bezieht die Veränderungen der Zukunft mit ein. Dem
Klimawandel und den damit verbundenen ansteigenden Temperaturen wird durch die eingeplante Kühlung im Wohngebäude Rechnung getragen“, sagte Lautenschläger. Sie zeigte sich zudem vom Einsatz innovativer Wärmedämmtechniken beeindruckt. (PD)