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03.08.2010 | 18:54 | Nachhaltigkeits-Indikatoren 

Broschüre "Zukunft Baden-Württemberg" erstmals erschienen

Stuttgart - Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung bestimmen zusehends das globale Leitbild und die Einsicht, dass Wirtschaftskraft, sozialer Zusammenhalt und ökologische Verantwortung für die Zukunft eines Landes entscheidend sind.

Nachhaltigkeits-Indikatoren
Dazu stellte die Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Dr. Carmina Brenner, heute der Presse die erstmals aufgelegte Broschüre »Zukunft Baden-Württemberg - Indikatoren im Vergleich« vor.

So befindet sich die Nutzung erneuerbarer Energiequellen in Baden-Württemberg zur Schonung natürlicher Ressourcen und zum Schutz des Klimas seit Jahren auf steilem Wachstumskurs. Von rund 2 Prozent im Jahr 1991 hat der Anteil der regenerativen Energien am Primärenergieverbrauch auf knapp 9 Prozent im Jahr 2008 zugenommen.

Der Flächenverbrauch ist, wie vor kurzem bereits berichtet, im Jahr 2009 mit täglich 7,0 Hektar weiterhin rückläufig. Im Jahr 2008 wurde noch eine tägliche Fläche von 8,2 Hektar für Baumaßnahmen in den Bereichen Wohnen, Gewerbe und Industrie sowie Straßen beansprucht. Damit war der Landschaftsverzehr in Baden-Württemberg nur halb so groß wie in Bayern.

Weiter stellte Brenner fest, dass Baden-Württemberg im Hinblick auf Erhalt und Stärkung seiner Wettbewerbsfähigkeit nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch innerhalb der Europäischen Union erneut die Region mit dem höchsten Innovationspotential ist. Nirgendwo anders wird ein höherer Anteil der Wirtschaftsleistung in Forschung und Entwicklung (FuE) investiert. Im Jahr 2007 wurden im Land 15,7 Mrd. Euro in den Forschungsstätten der privaten Wirtschaft, an den Hochschulen und in den öffentlichen Forschungseinrichtungen außerhalb der Hochschulen ausgegeben. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt beliefen sich die FuE-Ausgaben hier zu Lande auf 4,4 Prozent. Im nationalen wie internationalen Vergleich wird das Forschungsfeld damit von Baden-Württemberg angeführt. Selbst die FuE-Intensität der beiden Hochtechnologieführer Japan und USA ist mit 3,4 bzw. 2,7 Prozent deutlich kleiner als im Südwesten des Landes.

Entscheidend für die Frühförderung von Kindern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind - so Brenner - die Betreuungsmöglichkeiten von Kleinkindern. Im Jahr 2009 wurden in Baden-Württemberg 37.500 unter Dreijährige in Tageseinrichtungen und 6.900 in einer Kindertagespflege betreut. Ein Vergleich dieser im Jahr 2009 zusammen rund 44.000 in Kindertagesbetreuung befindlichen Kindern mit 38.000 im Vorjahr betreuten Kindern unterstreicht auch hier die erreichten Fortschritte. Die Betreuungsquote der Kinder unter drei Jahren stieg von 8,7 Prozent im Jahr 2006 über 13,6 Prozent in 2008 auf 15,8 Prozent im vergangenen Jahr und hat sich damit innerhalb von drei Jahren nahezu verdoppelt.

Das Angebot von und die Nachfrage nach pflegerischer Versorgung sowie deren Finanzierbarkeit sind relevante Aspekte der Pflege - insbesondere vor dem Hintergrund des demographischen und gesellschaftlichen Wandels. Dass von den 237.000 pflegebedürftigen Menschen in Baden-Württemberg 2007 über zwei Drittel älter als 75 Jahre waren, verdeutlicht das zunehmende Pflegerisiko mit dem Alter. Über alle Altersgruppen hinweg lag die Pflegequote - also die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu sein - im Land bei nur 2,2 Prozent und war damit im Bundesländervergleich am geringsten. (stala)
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