In einem jüngst bekannt gewordenen Fall ist erneut einem Landwirt durch nachlaufende Maschinenteile ein Unterarm abgerissen worden.
Der Herbst erweist sich auch bei dieser Arbeit als besonders risikoreich. So kommt es beim Häckseln von feuchtem Gras leicht zu Verstopfungen des Erntekanals. Beim Freimachen sind höchste Vorsicht und ausreichend Wartezeit geboten, denn: Auch nach Ausschalten des Häcksleraggregats laufen sowohl die Häckslertrommel als auch der Auswurfbeschleuniger in der Regel nach, und zwar zumeist mehr als eine Minute. Auch wenn dies in der Regel bekannt ist, führen Unachtsamkeit und Handeln unter Zeitdruck immer wieder zu furchtbaren Verletzungen.
Empfehlungen:
• Stellen Sie bei Störungen nicht nur das Häcksleraggregat, sondern auch den Motor ab.
• Warten Sie nach dem Lösen der Revisionsklappe noch eine Minute den Stillstand der Maschinenteile ab.
• Führen Sie nach der Entstörung unter keinen Umständen einen Probelauf mit offener Revisionsklappe durch.
• Sorgen Sie für eine regelmäßige Wartung der Maschine, um Verstopfungen möglichst zu vermeiden.
• Unterweisen Sie vor Arbeitsaufnahme den Fahrer.
• Achten Sie bei der Arbeitsplanung auf die Tageszeit und vermeiden Sie wenn möglich, nasses Gras zu häckseln.
Die Landtechnikhersteller haben mittlerweile erkannt, dass Warnsignale keinen ausreichenden Schutz darstellen. Sie bieten daher neuerdings Feldhäckslermodelle mit Bremseinrichtung an, die ein langes Nachlaufen der Messerwelle und des Auswurfbeschleunigers unterbinden. (svlfg)
Proplanta-Übersichtskarte der UnfallereignisseProplanta hat Unfallereignisse der letzten Jahre in einer Übersichtskarte zusammengestellt: Zum Agri-Maps-Projekt „
Unfälle in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft“