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15.03.2018 | 15:18 | Businessplan 

Existenzgründung in der Landwirtschaft - Das müssen Gründer wissen

Wer sich in der heutigen Zeit selbstständig machen will, entscheidet sich nicht selten für die Branche der Landwirtschaft.

Bauer vor Traktor im Feld mit Tablet
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Wer sich heute in der Landwirtschaft selbstständig machen möchte, sollte auf die passende Finanzierung bauen können. (c) HQuality – 673264837 / Shutterstock.com
Auch immer mehr junge Leute entdecken eine Leidenschaft für sich, die über einen langen Zeitraum hinweg lediglich der älteren Generation zugeschrieben wurde. Das Geschäft rund um die jungen Bäuerinnen und Bauern boomt jedoch. Damit der Traum vom eigenen Hof jedoch kein Traum bleibt, sollte auch auf die passende Finanzierung gesetzt werden können. Glücklicherweise sind die Unternehmer hier nicht „nur“ auf Eigenkapital und Kredite angewiesen, sondern können auch eine Unterstützung des Staates nutzen.

Grundlegende Charakteristika einer fundierten Finanzierung

Eine Selbstständigkeit in der Landwirtschaft kann nicht nur den Start in die berufliche Selbstverwirklichung darstellen, sondern auch viele Arbeitsplätze schaffen und sichern. Wie in allen anderen Bereichen der Wirtschaft auch, sollten jedoch mit Hinblick auf eine verlässliche Finanzierung gewisse Grundregeln eingehalten werden. So ist es beispielsweise sinnvoll, mindestens 30 Prozent an Eigenkapital mitzubringen, wenn ein Hof übernommen werden soll.

Wird ein Hof gekauft, kann es auch hilfreich sein, einen gewissen Teil der Kaufpreissumme als Darlehen anzunehmen und dieses nach und nach zu tilgen. Dies bietet sich jedoch nur dann an, wenn abgesehen werden kann, dass der Hof in den kommenden Jahren ausreichend Ertrag erbringen wird.

Soll hingegen ein Darlehen über eine Bank übernommen werden, ist es selbstverständlich auch unerlässlich, diese von der positiven betrieblichen Situation zu überzeugen. Ein ausgefeilter (und realistischer) Businessplan bildet hier die perfekte Basis für die weiteren Entwicklungen. Gegebenenfalls ist auch die Inanspruchnahme einer Bürgschaft interessant.

Ob sich der Gründer im Endeffekt für eine Finanzierung des Vorhabens auf der Basis von:
  • Eigenkapital
  • Direktdarlehen
  • Bankdarlehen
  • Bürgschaften
  • einer Unterstützung durch Wirtschaftsgemeinschaften

entscheidet, ist immer von der persönlichen Situation abhängig. Generell ist es auch immer interessant, sich im Zusammenhang mit Krediten ohne Schufa Abfrage und öffentlichen Zuschüssen zu erkundigen. Einige dieser Zuschüsse müssen sogar nicht zurückgezahlt werden und sind daher für viele Gründer besonders attraktiv. Welche Schritte Gründer bis zum Geschäftsaufbau durchlaufen, hat unter anderem ein Ratgeber auf www.kredite-ohne-schufa.info ausführlich dargestellt.

Welche öffentlichen Zuschüsse gibt es?

Wer sich auf der Suche nach einer Möglichkeit für öffentliche Zuschüsse befindet, wird vergleichsweise schnell mit drei Anlaufstellen konfrontiert. So stehen hier:

  • das AFP („Agrarinvestitionsförderungsprogramm“)
  • verschiedene Existenzgründungsprogramme
  • der Gründungszuschuss

zur Auswahl.

Durch das AFP können im Bereich der Landwirtschaft viele Investitionen realisiert werden. Damit dieses Programm von Gründern in Anspruch genommen werden kann, gilt es, bestimmte Kriterien zu erfüllen.

Der Gründungszuschuss wird in der Regel dann gewährt, wenn die jeweilige Selbstständigkeit aus einer bestehenden Arbeitslosigkeit heraus besteht. Existenzgründungsprogramme hingegen beziehen sich nicht ausschließlich auf den Landwirtschaftssektor und sind auch für die Gründer anderer Branchen interessant. Aufgrund der aktuellen technischen Entwicklungen und dem Interesse der jungen Bauern, diese in ihren Hofalltag zu integrieren, dürfte das Interesse an Zuschüssen und Finanzierungen auch in Zukunft weiter steigen.

Wichtige Eckpunkte des Businessplans

Wer sich für eine Finanzierung interessiert, wird oft mit der Frage nach einem Businessplan konfrontiert. Im Zusammenhang mit einer Selbstständigkeit in der Landwirtschaft erweist sich dieser als besonders schwer, da viele Entwicklungen (beispielsweise aufgrund von Witterung und Co.) nicht wirklich langfristig vorhergesehen werden können. Zudem sollte nie vergessen werden, dass es Jahre dauern kann, bis sich ein landwirtschaftliches Geschäftsmodell als profitabel erweist. Dies gilt vor allem auch dann, wenn kein bestehender Betrieb übernommen wird. Dementsprechend kann es sinnvoll sein, in seinen Businessplan verschiedene Szenarien einzubauen und deren Entwicklungen aufzuzeigen.

Die solidarische Landwirtschaft als moderne Alternative?

Dass die Akteure der Landwirtschaft oft zusammenarbeiten, um gemeinsame Erfolge zu erreichen, ist mittlerweile hinreichend bekannt. Die Theorie, auf der die solidarische Landwirtschaft beruht, ist einfach: Die Aufgabe eines Hofes ist es hierbei, die Menschen in der Region mit Lebensmitteln zu versorgen. Im Gegenzug stellt besagte Abnehmergruppe die finanziellen Mittel bereit, damit der Hof bewirtschaftet werden kann.

Dementsprechend könnte hier von einer klassischen win-win Situation gesprochen werden. Der Vorteil für den Bauern liegt hier vor allem auch darin, dass er weitestgehend flexibel mit den ihm übertragenen finanziellen Mitteln wirtschaften kann.

Die weiteren Vorteile dieses Modells liegen damit unter anderem in:

  • einer weitestgehend unkomplizierten Finanzierung
  • einer wirtschaftlichen Unabhängigkeit
  • einem hohen persönlichen Faktor
  • einer (selbstverständlich) freiwilligen Mitgliedschaft
  • flexiblen Beiträgen, die sich an den Möglichkeiten und dem Bedarf der Abnehmer orientieren.

Weiterhin wird es oftmals als besonders charakteristisch angesehen, dass die Höfe es sich zum Ziel gesetzt haben, lediglich ihre Kosten zu decken und keinen Gewinn zu verzeichnen.

Pd
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