Dies ist das Ergebnis einer Online-Umfrage des Agrarmagazins dlz zu der Frage, ob sich ausreichend junge Menschen zukünftig für den Beruf Landwirt entscheiden werden. Nur ein Viertel der Befragten war der Meinung, dass ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen werden. Weitere 25 Prozent würden nach eigenen Angaben als Familienbetrieb keine Mitarbeiter benötigen. Diese Umfrage bestätigt die Einschätzung des Deutschen Bauernverbandes (DBV), der seit längerem im Rahmen seiner Ausbildungskampagne intensiv für qualifizierten Berufsnachwuchs wirbt.
Qualifizierter Berufsnachwuchs sei ein entscheidender Zukunfts- und Wettbewerbsfaktor der deutschen Agrarwirtschaft im nationalen und internationalen Maßstab. „Daher muss die Anzahl der Ausbildungsplätze in der Landwirtschaft und die Einstellung von Auszubildenden weiter erhöht werden“, äußerte sich DBV-Präsident Gerd Sonnleitner über die Ausbildungssituation in der Landwirtschaft. Nur auf diese Weise sei der längerfristige Bedarf an qualifizierten Fach- und Führungskräften abzudecken.
Sonnleitner appellierte an die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, Ausbildungsplätze bereitzustellen und ihr Engagement für die Berufsausbildung fortzusetzen bzw. in die Berufsausbildung neu einzusteigen. Im ablaufenden Ausbildungsjahr 2007/2008 seien in allen Agrarberufen bundesweit insgesamt etwa 16.000 neue Ausbildungs-verträge abgeschlossen worden.
Angesichts des fortschreitenden Strukturwandels benötige die Land wirtschaft zukünftig mehr Berufseinsteiger, betonte Sonnleitner. Am Arbeitsmarkt sind nach Aussage des DBV-Präsidenten gut ausgebildete Fachkräfte gefragt, die von Zukunftsbetrieben immer öfter als Arbeitnehmer eingestellt werden. Aufgrund der wachsenden Nachfrage von Agrarbetrieben nach qualifizierten Führungskräften hätten engagierte Fachkräfte auch gute Chancen, nach entsprechender Fort- und Weiterbildung beruflich in leitende Funktionen aufzusteigen.
Die Berufe im Agrarbereich versprechen Jugendlichen ein abwechslungsreiches Berufsfeld mit guten Zukunftsperspektiven, erklärte Sonnleitner. So bieten die „Grünen 14“ - die vierzehn Ausbildungsberufe im Agrarbereich - eine breit angelegte, vielseitige Ausbildung im Umgang mit Pflanzen, Tieren, Umwelt und moderner Technik. Neben Produktion und Technik würden in den landwirtschaftlichen Ausbildungsgängen betriebswirtschaftliche Qualifikationen und Dienstleistungskompetenz vermittelt. Als Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung verlangten die Betriebe neben dem erfolgreichen Abschluss einer allgemeinbildenden Schule persönliches Interesse die Bereitschaft zum selbständigen Handeln und zur Weiterbildung.
Der DBV weist darauf hin, dass sich Jugendliche, die sich für die Ausbildungsgänge in den Bereichen der Tier- oder Pflanzenproduktion, der Landtechnik, des Gartenbaus, der Molkereiwirtschaft und anderen agrarischen Berufsbereichen interessieren, bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsplätzen an die Arbeitsagenturen, an die regionalen Landwirtschaftsämter und an die Bauernverbände wenden sollten. Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten im „grünen Bereich“ sind im Internet auch unter
www.bildungsserver-agrar.de abrufbar.
Zu den 14 Grünen Berufen zählen Landwirt/in, Hauswirtschafter/in, Forstwirt/in, Tierwirt/in, Winzer/in, Gärtner/in, Pferdewirt/in, Fischwirt/in, Molkereifachmann/-frau, Landwirtschaftliche/r und Milchwirtschaftliche/r Laborant/in, Revierjäger/in, Brenner/in und der neue Beruf Fachkraft Agrarservice. (PD)